Wenn wir aus der gestrigen zweiten Qualifikationsrunde für den Eurovision Song Contest 2021 eine einzige zentrale Erkenntnis ableiten können, dann die, was für eine von Anfang an hirnrissige Idee der EBU es doch war, erstmalig in der Grand-Prix-Geschichte das Teilplayback zuzulassen, also Chorstimmen vom Band. Vonseiten der Schweden, die das beim Melodifestivalen schon seit geraumer Zeit praktizieren, seit Jahren beharrlich gepusht, musste nun Corona und die Möglichkeit für die Delegationen, die Anzahl der Personen auf der Bühne und damit das Ansteckungsrisiko zu verringern, als langersehnte Ausrede herhalten, diesen Unfug “probeweise” auch beim europäischen Wettbewerb durchzusetzen. Gerade am gestrigen, musikalisch im Vergleich zum ersten Semi deutlich schwächeren Abend, ließ sich über weite Strecken ärgerlicherweise mit anhören, wie viele der angetretenen “Sänger:innen” sich massiv hinter dem Backing Track versteckten, was der Veranstaltung doch sehr viel von ihrem einstigen Besonderen nahm und mir den Spaß daran ziemlich vergällte. Liebe EBU: bitte streicht das umgehend wieder!
Überzeugte diesmal eher durch das wirklich herausragend gute Rahmenprogramm als durch die Beiträge: das zweite Semifinale 2021.
Am krassesten oder vielleicht auch nur am ungeschicktesten betrieb dies mit dem polnischen Vertreter Rafał Brzozowski passenderweise der aufgrund seiner kolportierten Nähe zum rechtsgerichteten heimischen Régime ohnehin unsympathischste Teilnehmer dieser Qualifikationsrunde. Der brachte sich zwar gar noch einen im Halbdunkel der Bühne halboffen postierten Chorknaben mit, nebst vier männlichen Tänzern mit De-Toppers-Gedächtnis-Handlampen (soviel zum Thema Reduzierung der Personenzahl!). Da sich dessen auch nicht immer ganz saubere Gesänge und Rafałs Parts ständig überkreuzten und damit offensichtlich wurde, dass der chorstimmenstarke Refrain ausschließlich und vollständig aus der Konserve stammen musste, ließ dies nur noch deutlicher zutage treten, was für eine absolut ungenügende Vokalleistung der hauptberufliche TV-Moderator sich erdreistete, hier abzuliefern. Immerhin hatte ihm vor seinem Auftritt wohl noch rechtzeitig jemand gesteckt, dass das Tragen von Sonnenbrillen in dunklen Innenräumen seit weit über drei Jahrzehnten nicht mehr cool ist, so dass er sich zumindest dieses peinlichen Accessoires relativ zügig entledigte. Für den rechtzeitigen Austausch des in seinem ranzigen Sexismus ebenfalls tief im vergangenen Jahrtausend steckengebliebenen Songtextes von ‘The Ride’ reichte es hingegen nicht mehr.
Sollte sich sein Frauenbild mal von der maltesischen Kollegin Destiny updaten lassen: Rafał Brzozowski (PL).
Eine ähnlich creepige Aura umgab den estnischen Vertreter Uku Suviste, bei dem sich irgendwie der nagende Verdacht nicht abschütteln ließ, es handele sich bei seinen Zeilen “The Change to come will hurt someone” und “This Time it isn’t me” um die versteckte Androhung eines Femizids, auch wenn er bei einer etwas wohlwollenderen Textauslegung seiner blutleeren Trennungsschmerzballade seiner Lebensabschnittspartnerin wohl lediglich dadurch zuvorkommen wollte, dass er mit ihr Schluss macht, bevor sie es tut. Er stand (beziehungsweise kniete, eine absolut angemessene Geste angesichts seines musikalisch absolut inadäquaten Langeweileliedchens) zwar völlig alleine auf der Bühne, war dabei jedoch über weiteste Strecken in gleich vielfacher stimmlicher Ausfertigung zu hören, so als befänden sich noch mindestens fünf bis acht Klone von ihm hinter der Projektionswand. Und ja, natürlich arbeitete man auch zu früheren Zeiten, als aller Gesang noch live sein musste, mit intensivem Hall und anderen elektronischen Stimmverstärkungseffekten. Aber es ist eben doch ein Unterschied, ob man im Zweifel das schiefe Live-Gekrächze des Interpreten vervielfältigt und damit dessen vokalistische Unzulänglichkeiten noch offensichtlicher macht oder ob man es mit im Studio dampfstrahlgebügelten Chorälen gnädig überdeckt. Da fühle ich mich ein wenig verarscht.
Soll angeblich zum sexiesten Mann des ESC 2021 gewählt worden sein: Uku Suviste (EE). Was stimmt mit Euch nicht, Mitmenschen?
Auch der absolut zuckersüße und im Gegensatz zu Herrn Suviste nun tatsächlich extrem sexy aussehende Tscheche Ben Cristovao alias Benny Cristo verließ sich in weiten Teilen aufs Playback, was immer dann besonders schmerzhaft zu Tage trat, wenn er in seinem grundsympathischen, spürbaren Lampenfieber den Text seines Corona-ist-rum-lass-uns-wieder-vögeln-Partyknallers ‘Omaga’ vergaß oder in Folge seines sportlichen Herumgehopses ein wenig aus der Puste kam und kurz aufhörte, mitzusingen, während seine Leadstimme weiterhin vom Band zu hören war. Immerhin, anders als bei den beiden erstgenannten Herren, deutlich in den Hintergrund gemischt, so dass man ihm zumindest Karmapunkte für Transparenz anrechnen muss. Dass ihn Ehrlichkeit alleine dennoch nicht vor dem Ausscheiden in dieser Qualifikationsrunde rettet, dürfte auch Benny noch während des Auftrittes klargeworden sein, und mit einer dementsprechend hundewelpenniedlichen Mischung aus Niedergeschlagenheit und Akzeptanz des Unvermeidlichen ließ er sich am Ende seiner drei Minuten in die tröstenden Arme seiner vier Begleittänzer:innen herniedersinken. Und wessen Herz an dieser Stelle nicht vor Mitgefühl dahinschmolz wie Butter in der Sonne, der kann nie eines besessen haben.
Kann “es” jederzeit haben, solange er dabei nicht singt: Benny Cristo (CZ).
Für einen Überraschungsmoment in gleich mehrfacher Hinsicht sorgte der Österreicher Vincent Bueno. Dessen musikalisch komplett unauffällige Midtempo-Trennungsschmerzballade rangierte in der Studiofassung in meinem persönlichen ESC-Ranking 2021 ziemlich abgeschlagen im oberen Schlussdrittel und war für mich im Vorfeld einer der sichersten Nichtqualifikanten in dieser Runde. Live jedoch erstaunte der Steirer mit einer völlig unerwarteten emotionalen Wucht, die mich für einen Moment zweifeln ließ, ob es in ‘Amen’ tatsächlich nur um das Ende einer Beziehung geht oder ob er nicht doch einen geliebten Menschen zu Grabe tragen musste. Jedenfalls stand Vincent mehrfach das Wasser in den Augen und auch in der Stimme manifestierte sich ein merkliches Zittern kurz vor dem Rande zum Nervenzusammenbruch. Auf mich wirkte die hier zur Schau gestellte Verletzlichkeit vollkommen authentisch und absolut entwaffnend, und ich ertappte mich dabei, selbst ein kleines Tränchen zu verdrücken, weil mich das irgendwie ergriff. So sehr, dass ich Bueno nach diesem Auftritt plötzlich doch im Finale sah. Der Mehrheit der Zuschauer:innen und / oder Juror:innen muss die Diskrepanz zwischen mittelmäßigem Song und Gefühlsausbruch anscheinend jedoch als so immens erlebt haben, dass sie das Ganze wohl eher als theatralisch wertete denn als genuin. Oder es gilt immer noch das gesellschaftliche Diktum der toxischen Maskulinität, das Männer umgehend abstraft, sobald sie auch nur kurz ihren emotionalen Panzer öffnen. Das wäre entmutigend.
Für religiös konnotierte Songtitel ist beim gottlosen ESC kein Raum, und das ist wiederum beruhigend: Vincent Bueno (AT).
Auf eine noch größere emotionale Achterbahnfahrt schickte mich der georgische Vertreter Tornike Kipiani schon während der letzten beiden Jahre, aber insbesondere gestern Abend. In den bildschönen Kaukasier hatte ich mich bereits 2017 im Rahmen seines damaligen Vorentscheidungsauftritts verliebt, wo er eine heiser gegröhlte, düster-dreckige Technonummer präsentierte. Seinen im Vorjahr ausgewählten, dann aber wegen Corona nicht zum Zuge gekommenen Eurovisionsbeitrag ‘Take me as I am’, in dem er sich die tief enttäuschte Liebe der Georgier:innen zu Europa von der Seele schrie, schloss ich nach anfänglichen Vorbehalten tief in mein Herz. Und auch zu seiner diesjährigen, sowohl musikalisch wie lyrisch erneut extrem sparsam möblierten Ballade ‘You’ hatte ich von Anfang an ein ambivalentes Verhältnis zwischen verzweifeltem Mögenwollen, tödlichem Gelangweiltsein und Respekt vor der zugrundeliegenden Fickt-Euch-Attitüde und der landestypischen Chuzpe, immer wieder Songs zu Europas größtem Trash-und-Pailletten-Wettbewerb einzureichen, die den Zuhörer:innen Geduld und Leidensbereitschaft abverlangen. So dachte ich gestern während des extrem verhaltenen Songauftaktes ständig daran, dass ich von dem auf so anregende Art düster dreinstarrenden Interpreten doch bitteschön nicht angesäuselt, sondern angebrüllt werden möchte. Als hätte er meinen Wunsch gehört, drehte Tornike dann im letzten Songdrittel massiv auf und röhrte mit letzter Kraftanstrengung ins Mikro, auf dass die Adern auf seiner Schläfe fast zu platzen drohten. Da war sie, meine hart verdiente Belohnung für das Durchhalten der qualvoll drögen ersten zwei Minuten, und der hierdurch getriggerte Dopaminrausch entschädigte für alles.
Ihm möchte ich für mein Leben gerne nachts in einer dunklen Gasse begegnen: Tornike Kipiani (GE).
Mangelnde Schreibereitschaft konnte man der nach gefühlt vierhundert vergeblichen Vorentscheidungsteilnahmen nun endlich für Lettland entsandten Samanta Tīna nun gewiss nicht vorwerfen. Von der ersten Sekunde an brüllte sich die Blondine mit der Bügelfrisur durch ihre Menstruationshymne ‘The Moon is rising’, an der mal wieder die baltische Elektrokönigin Aminata mitschrieb. An ihrem Auftritt irritierten jedoch zwei Dinge: zum einen, dass ihre Chorsängerinnen zwar immer noch die vor ansteckenden Aerosolen nur ungenügend schützenden Gesichtsvisoren aus dem eindrücklichen Videoclip ihres Vorjahresbeitrags ‘Still breathing’ trugen, jedoch die Sprühflaschen mit rosafarbener Desinfektionsflüssigkeit vergessen hatten. Und zum anderen, dass neben diesem unverzichtbaren Accessoire noch etwas anderes Wichtiges vergessen wurde, nämlich die Musik auf dem Backing Track. Außer einem durchgehenden “Möp möp möp möp” und lauten elektronischen Beats fehlte jede erkennbare Spur einer Instrumentierung oder Melodie. Spielte man versehentlich den Dub-Remix ein statt die Radioversion? Oder war das wirklich schon immer so?
Wer hat mein Lied so zerstört, Ma? Samantha Tīna (LV).
Lässt sich das Ausscheiden aller bislang Erwähnten unter dem Rubrum “verdient” oder zumindest “nachvollziehbar” subsumieren, so erfüllt mich das Semifinal-Aus des dänischen Modern-Talking-Gedächtnisduos Fyr og Flamme mit äußerstem Missfallen und völligem Unverständnis. Da schicken unsere sonst stets nur für unerträglich seichte Sülze berüchtigten nördlichen Nachbarn seit Menschengedenken endlich einmal wieder etwas Unterhaltsames und Spaßbringendes, und dann straft Europa das ab? Ich falle wirklich vom Glauben an die Menschheit ab! Wobei sich mein schwärender Verdacht auch hier wieder gegen die vertrockneten Spaßbremsen von der Jury richtet. Sollte sich Samstagnacht tatsächlich herausstellen, dass die Herren und Damen Juror:innen das herzige Zwei-geschiedene-Väter-bei-der-Clubkaraoke-Duett auf dem Gewissen haben, wird mein Zorn keine Grenzen kennen! Dabei fuhren die Dänen alles auf, was geht: Landessprache, einen herrlich neonbunten Achtzigerjahre-Hintergrund, einen engagiert huhenden, dreiköpfigen Backgroundchor, einen weit über die Grenze zur Selbstparodie hinaus tuckig tanzenden Leadsänger und sogar doppelte Handklatscher! Ich wiederhole: doppelte! Handklatscher! Um wieviel besser kann es denn noch werden? Selbst Tornike entlockte die Performance ein Lächeln! Ganz ernsthaft: wenn eine solche Nummer nicht mehr ins Finale kommt, ist das nicht mehr mein Wettbewerb.
Der wohl größte Wertungsskandal seit dem Kuunkuiskajaat-Gate: das Aus für Feuer & Flamme (DK).
Zumal an ihrer Stelle ausgerechnet die grauenhaften Portugiesen weiterzogen, die nicht nur das unfassbare Sakrileg begingen, das erste Mal seit 1964 auf englisch zu singen, sondern die auch noch einen mit näselndem Ziegentimbre intonierten RTL-Zwei-Sozialporno über das ach so furchtbare Schicksal einer Amsterdamer Sexarbeiterin präsentierten, zu deren Kundenkreis der Frontmann der Black Mambas zählte. Ich kann nur hoffen, die Band entschädigt die Dame für das erzählerische Ausbeuten ihrer Lebensgeschichte wenigstens mit einer transaktionslosen Sonderzahlung. Die unverhohlene Begeisterung des deutschen Kommentators Peter Urban für diese Nummer ließ ja bereits das Schlimmste befürchten: anscheinend gibt es unter Männern, die für Liebe bezahlen müssen, nur um einmal zärtlich zu sein, einen Markt für derartig paternalistischen Sozialkitsch. Ich möchte brechen. Noch schockierender erscheint mir indes der Finaleinzug der für Griechenland gestarteten, ehemaligen niederländischen JESC-Vertreterin Stefania Liberikakis, deren ‘Last Dance’ (oder, wie sie es sang: “Let’s dance”) sich trotz lila-silberglitzernden Catsuits durch völlige Farblosigkeit auszeichnete, von der noch nicht einmal die visuellen tricktechnischen Spielereien mit freischwebenden Tänzern abzulenken vermochten. Augenscheinlich schauen in diesen Zeiten auch in den Semis deutlich mehr heterosexuelle Herren als sonst zu und stimmen per Handy-App für die Lolitas ab, ohne deswegen Ärger mit der Ehefrau zu riskieren. Anders vermag ich mir das Ergebnis nicht erklären.
Sergey Lazarev hat angerufen und will seinen Unsichtbare-Treppe-Trick zurück: Stefania (GR).
Ihnen könnte auch die für das von den Russen gehijackte Moldawien angetretene Natalia Gordienco, ihres Zeichens Entführungsopfer von Phillip Kirkorov und Trägerin der Alyona-Lanskaya-Medaille für das gruseligste Lächle-sonst-wirst-du-erschossen-Gefriergrinsen, den Finaleinzug zu verdanken haben. Obschon ich zu meiner Schande gestehen muss, dass es sich bei ihrem nährwertfreien und bis auf Natalias asthmatische Atemgeräusche zu 100% im Vollplaybackverfahren intonierten ‘Sugar’, seines Zeichens ein stark verwässerter Abklatsch von Maruvs zurückgezogenem 2019er ESC-Beitrag ‘Siren Song’, um mein Guilty Pleasure der Saison handelt. Musikalisch wie inszenatorisch von vorne bis hinten total billig, aber leider geil. Nicht ganz so eindeutig hingegen, wer in Massen für die fabelhafte Senhit anrief. Über die sanmarinesische Grand-Prix-Königin war ja bei den Probenberichterstattungen in diversen Blogs bereits zu lesen, dass sie von ihren Tönen maximal die Hälfte trifft, und auch dann nicht in der richtigen Reihenfolge. Spielte bei ihrem Trash-Epos ‘Adrenalina’ jedoch augenscheinlich keine Rolle, auch dank der Ablenkung durch ihren gigantischen Marien-Kopfputz, mit dem sie sich zur Heiligen der Eurovisionsschwuppen stilisierte. Jedenfalls reichte das für den Finaleinzug, trotz der sonst zwangsläufig zur sofortigen Strafabwertung durch die Jurys führenden Hip-Hop-Einlage durch den US-amerikanischen Rapper Flo Rida, um dessen (Nicht-)Teilnahme im Vorfeld ein riesiges öffentlichkeitswirksames Gewese bis zur letzten Minute veranstaltet wurde.
Das zwischendrin in höchster Schrillstimmlage gekrischene “Europe!” war wohl nichts andere als ein verzweifelter Hilferuf an den Kontinent um Rettung aus den Klauen der slawischen Komponistentranse: Natalia Gordienko (MD).
Bizarr: flogen im ersten Semi noch alle teilnehmenden Balkannationen geschlossen raus, so kamen sie im zweiten geschlossen weiter. Und das, obwohl man Anxhela Peristeris wunderschöne albanische Balkanballade ‘Karma’ um den noch beim FiK präsentierten, bombastischen Auftakt und damit den besten Part beraubte. Zum bulgarischen Beitrag ‘Growing up is getting old’ vermochte ich trotz inhaltlicher Zustimmung zu seiner Kernaussage keinen emotionalen Zugang zu finden. Was vielleicht daran liegen mag, dass ich mich als Teil der Generation 50+ ein wenig veralbert vorkomme, mir so ein larmoyantes Gewinsel von einer blutjungen Göre wie Victoria Georgieva anhören zu müssen. Komplett abgeholt fühlte ich mich hingegen von den drei hinreißenden serbischen Discogöttinnen von Hurricane. Deren in der Studiofassung eher enttäuschendes ‘Loco loco’ erfand nun zwar auch nicht gerade das Genre neu. Live aber bewiesen die drei zu Recht sehr selbstbewussten Regentinnen mit knielangen schwarzen Lackstiefeln, strategisch glitzernden Kostümen und Tonnen von unablässig geschütteltem und im Sturm der Windmaschine wehendem Wunderhaar, dass es viel Geld kostet, billig auszusehen, sich die Ausgaben aber lohnen.
Werft Euch vor ihnen in den Staub, ihr unwürdiges Geschnetz: Serbien ließ einen Hurricane über Europa hinwegbrausen.
Gleich doppelt gefickt hat das Virus den isländischen Elektro-Alternative-König Daði Freyr: erst brachte die coronabedingte Absage des Eurovision Song Contest 2020 die Polarinsel um ihren ersten sicheren Grand-Prix-Sieg. Und nun durfte Daddy Fire zwar anreisen, musste aber gestern im Hotel bleiben, weil jemand aus seinem Team positiv getestet wurde. Stattdessen gab es die Aufzeichnung vom Juryfinale. Und das reichte, anders als bei seiner australischen Kollegin Montaigne im ersten Semi, zum Finaleinzug, denn so gut ist er nun mal. Chancen, den Pott nach Reykjavik zu holen, braucht er sich mit dem charmanten ’10 Years’ aber keine auszurechnen, denn gegen ‘Think about Things’ fällt das leider ab. Zur Erhöhung der Spannung erst an letzter Stelle bekannt gab man den vollkommen erwartbaren Einzug der finnischen Adoleszenz-Metal-Buben Blind Channel, quasi die Hurricane des Hard Rock, mit ihrer ebenfalls nicht sehr originellen, aber Spaß machenden Linkin-Park-Hommage ‘Dark Side’. Der Schweizer Gjon Muharremaj (Gjon’s Tears) schließlich zählt ohnehin zu den Favoriten in diesem Jahr, und nach seinem Liveauftritt gestern kann ich es nachvollziehen. Auch wenn mich Falsettgesang sonst eher nervt, bildete dieser gerade in Verbindung mit Gjons leicht bizarrer Ein-Mann-Inszenierung und dem philosophischen Sujet seines Songs über die Vergänglichkeit des Seins und das Einssein mit dem Universum eine schöne, stimmige Einheit.
Der junge Jens Riewa in einer Bluse von Katerina Valente und mit einer stilechten Paola-Fönwelle: Gjon’s Tears (CH).
Einen kurzen Cringe-Moment gab es diesmal bei der Präsentation der restlichen Big-Five-Nationen, als der Spanier Blas Cantó in typischer Politiker-Manier eine eigentlich gar nicht darauf abzielende Frage zu seiner sturzlangweiligen Ballade ignorierte und stattdessen eilends die mitleidheischende Geschichte seiner im Dezember an Corona verstorbenen Oma erzählte, die ihn zu ‘Voy a querdame’ inspiriert habe. Und man konnte sich irgendwie des Eindrucks nicht erwehren, dass da gerade jemand sprichwörtlich seine Großmutter verkauft, um für sein Land nicht wieder den letzten Platz zu holen. Großes Lob hingegen erneut für das hochklassige und inspirierte Rahmenprogramm der Niederländer, mit welchem der Sender wiederum ein gelungenes Zeichen für Inklusion und Vielfalt setzte: die beiden Balletteinlagen des gehandicapten Breakdancers Ait Chitt alias Redo als Eröffnungsact und des aus Syrien geflohenen Ahmad Joudeh während der Wertungspause waren von atemberaubender Schönheit und Eleganz und lohnten für sich genommen bereits das Einschalten. Danke dafür!
Coole BMX-Stunts und bewegendes modernes Tanztheater gehen nicht zusammen? Oh, und ob!
ESC 2021, 2. Semi
2. Semifinale des Eurovision Song Contest 2019. Donnerstag, der 20. Mai 2021, 21 Uhr, aus der Ahoi-Arena in Rotterdam, Niederlande. 17 Teilnehmerländer. Moderation: Chantal Janzen, Edsilia Rombley, Jan Smit und Nikkie de Jager.# | Land | Interpreten | Songtitel | Televoting | Jury | Summe | Platz |
---|---|---|---|---|---|---|---|
01 | SM | Senhit | Adrenalina | 042 | 076 | 118 | 09 |
02 | EE | Uku Suviste | The lucky One | 029 | 029 | 058 | 13 |
03 | CZ | Benny Cristo | Omaga | 000 | 023 | 023 | 15 |
04 | GR | Stefania Liberakakis | Last Dance | 080 | 104 | 184 | 06 |
05 | AT | Vincent Bueno | Amen | 013 | 053 | 066 | 12 |
06 | PO | Rafał Brzozowski | The Ride | 017 | 018 | 035 | 14 |
07 | MD | Natalia Gordienko | Sugar | 123 | 056 | 179 | 07 |
08 | IS | Daði Freyr + Gagnamagnið | 10 Years | 148 | 140 | 288 | 02 |
09 | RS | Hurricane | Loco Loco | 068 | 056 | 124 | 08 |
10 | GE | Tornike Kipiani | You | 015 | 001 | 016 | 16 |
11 | AL | Anxhela Peristeri | Karma | 038 | 074 | 112 | 10 |
12 | PT | The Black Mamba | Love is on my Side | 111 | 128 | 239 | 04 |
13 | BG | Victoria Georgieva | Growing up is getting old | 101 | 149 | 250 | 03 |
14 | FI | Blind Channel | Dark Side | 150 | 084 | 234 | 05 |
15 | LV | Samanta Tīna | The Moon is rising | 010 | 004 | 014 | 17 |
16 | CH | Gjon’s Tears | Tout l’Univers | 135 | 156 | 291 | 01 |
17 | DK | Fyr og Flamme | Øve os på hinanden | 080 | 009 | 089 | 11 |

https://www.escdaily.com/ebu-backing-vocals-on-tape-could-remain-evaluation-after-the-contest/
Ich fürchte leider (anhand des zuerst verlinkten Artikels), dass diese Regelung beibehalten wird. Meine einzige Hoffnung ist, dass die nationalen Sendeanstalten Druck auf die Reference Group ausüben. Für mich wäre das 3/4‑Playback zwar kein K.o.-Kriterium, aber es stört viele andere. Daher mein Appell an die EBU: Sofort wieder abschaffen!
Ich fand dieses Halbfinale auch schwächer als das vom Dienstag, aber zumindest konnte ich mit dem Ergebnis weites gehend leben. Mein Herz blutet einzig ein wenig wegen Dänemark. Und ja, es ist ziemlich sicher, dass die Jurys hier ihre Finger im Spiel hatten. Der Beitrag hätte entgegen dem moldauischen Beitrag das recht vielfältige Starterfeld schön abgerundet. Ein bisschen 80er Jahre Disco darf doch immer sein!
Zudem ist der Finaleinzug von Portugal (gegen den ich musikalisch nicht auszusetzen habe) und das Ausscheiden von Dänemark das völlig falsche Signal an beide Länder. Dänemark wird wohl in den kommenden Jahren wieder zu Englisch zurückkehren. Bei Portugal hoffe ich zwar, dass dieser Beitrag die Ausnahme bleibt, aber die Portugiesen könnten mit dem Finaleinzug nun auf den Geschmack gekommen sein.
Und zu Samstag: Absolut keine Ahnung. Ich habe das Gefühl, dass in diesem Jahr um die 5–10 Lieder Siegeschancen habe. Ich stelle mich schon mal darauf ein, dass Frankreich bei den Jurys gewinnt, Italien bei den Zuschauern und mit Malta oder Bulgarien sich mal wieder zweite Wahl durchsetzt. Spannend bleibt’s!
Sorry, zum Thema “Backings vom Band” muss ich zumindest in diesem Jahr aus persönlichen Gründen entschieden widersprechen.
Ach ja, meine wunderbaren Isländer. Das war so, so hart, und ich hoffe, dass sie am Samstag super abschneiden werden, und auch hier Widerspruch: Ich denke, dass sie sehr wohl Chancen auf den Pott haben!
Ich hab aber absolut keine Ahnung, wer die Krone am Samstag holen könnte. Es wird bestimmt wieder irgendein blöder Kompromiss, mit dem am Ende kein Mensch leben kann. Auf jeden Fall: Alles, aber bitte, bitte nicht Malta!
Das Semi-Ergebnis geht bis auf das Weiterkommen von Moldawien und das Rausfliegen der Dänen in Ordnung, auch wenn es mir für Österreich sehr leid tut. Ja, ich weiß, ich hab die Dänen nicht weitergetippt, aber Ihr hättet mal sehen sollen, was gestern Abend hier los war, als das kam!
Ach ja, und zu Uku: Das war auf esckompakt. Zu dieser Wahl nur so viel: Greif mal nem nackten Mann inne Tasche! War ja nix dabei dieses Jahr für meine Töchter ihre Mutter!
Ach Dänemark.…musikalisch auf einem Niveau wie Jendrik aber genau so knuffig-sympathisch!
Schade und natürlich haben die Juries sie gekillt, vielleicht noch fehlende Gegenliebe aus Europa südlich der Alpen.
Bennys Song war kein “kemama”, und vor allem irgendwie seltsam abwesend vorgetragen, schade.…
Ansonsten bin ich mit den Finalisten einverstanden wie selten in den letzten Jahren.
Vincent hat mich leider null gekriegt, das hat Paenda trotz letztem Platz 2019 besser geschafft.
Die kommt ja wie ich auch tatsächlich aus der Steiermark 😉
Bis auf Moldau und mit Abstrichen Portugal gehen alle Finalisten in Ordnung, am meisten freut es mich für Albanien und Island.
Bei “Sugar” hat anscheinend Kirkorov ganze Arbeit geleistet und im Gegensatz zum Hausherrn finde ich da überhaupt nichts “geil” und dieses Machwerk hat inzwischen Zypern von meinem letzten Platz abgelöst.
Leider war spätestens nach der Bekanntgabe von San Marino klar, daß die sympathischen Dänen draußen sind, denn GR, CH und Fi galten definitiv als gesetzt.
Zustimmung: (Fast) alles außer Malta ! Zypern ist eh nicht zu befürchten, konnte da dem Hype nichts abgewinnen.
Anscheinend bin ich der Einzige, der das zweite Semi musikalisch deutlich besser fand als das erste. Von Rock über typische und untypische Balladen, Ethnodance, klassischen Soul bis hin zum Dänenschlager war alles dabei und damit die Bandbreite deutlich größer als beim eher eintönigen ersten Semi. Aber gut, auch hier gilt…Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. ?
Ich hätte auch gerne 11 Finalplätze gehabt, denn auch ich fand Österreich und Dänemark so stark, dass ich beiden den Finaleinzug gegönnt hätte.
Bei den knuffigen Dänen, deren Lied ich am Anfang so gehasst habe hatte ich sofort das Gefühl wieder 16 zu sein oder das niederländische Fernsehen präsentiert hier einfach aus Kostengründen einen Ausschnitt aus dem ESC 1985 in Göteborg.
Den NichtFinaleinzug der beiden Beiträge laste ich allerdings nicht den in meinen Augen (da sind wir wirklich ganz entgegen gesetzter Meinung) fulminant auftretenden Portugiesen, die nun zu meinen Mitfavoriten gehören. Und das, obwohl ich Landessprachen Purist bin. Dennoch finde ich Pedros Stimme, neben der von Damiano David und Gjon die interessanteste des diesjährigen Wettbewerbs.
Da fand ich den Auftritt der Gordienko weitaus gruseliger und eben nicht Finalwürdig. Dieses maskenhafte Dauerlächeln, unoriginelle Choreografie, schauderhaftes Englisch und kaum einen Ton getroffen. Das Lied war zugegebenermaßen catchy, aber das macht es eher noch schlimmer.
Ansonsten, alles was Du sagst ??.
Und Ich sehe nun tatsächlich die Isländer beim Titelkampf mit dabei. Alleine die herzzerreißende Botschaft des Covid infizierten Bandmitglieds kriege ich nicht aus dem Kopf und der Konservenauftritt ist allemal gut genug für eine gute Platzierung und wer weiß, vielleicht klappt es doch noch mit Islands ersten ESC-Sieg, dann wäre der Schicksalsironie Genüge getan.
Ach ja, Gjon bleibt natürlich auch bei meinen Favoriten und ich finde es toll, dass Du mit diesem Song nun auch Deinen Frieden gemacht hast.
Ich freue mich tierisch auf heute Abend, den ich finde diesen Jahrgang echt toll.
Zu Island: In der Tat klingt das auch in dieser Variante viel authentischer als sämtliche Songs vom Reißbrett, die wenigstens langweilen und im schlimmsten Fall extrem auf die Nerven gehen (Zypern, Moldau)
Dä-ne-mark! Hat das Publikum vor der Verkündung des zehnten Finalisten “Dä-ne-mark” oder – wie ich in einem anderen Blog gelesen habe – “Finland” gerufen? Vorhin nochmal auf Youtube angesehen, ich höre es nicht raus, vermutlich beides? Ich bilde mir ein, drei Silben zu hören, wobei es auf Niederländisch aber “Denemarken” heißt (bei nur niederländischem Publikum wird man wohl kaum auf Englisch rufen). Der Blick von Jesper ins Publikum würde mich bestätigen. Naja, es hat nicht geklappt, echt schade! Natürlich, die Nummer gehört eindeutig in die Kategorie “so schlecht, dass es schon wieder gut ist”, aber deswegen gefällt sie mir ja! Gute Laune, dänische Sprache, ein echter Chor, echt sehr sehr schade dass es nicht geklappt hat.
Ansonsten: ich fürchte zwar, Österdahl wird sich mit der Schwedisierung durchsetzen, aber der Dosenchor muss dringend wieder weg (genauso wie der Dosenapplaus, der aber wohl Donnerstag etwas sparsamer eingesetzt wurde als noch am Dienstag). Der geneigte Fernsehzuschauer wird es aber vermutlich gar nicht bemerken, denn auch in den letzten Jahren durften Chorsänger ja schon hinter der Bühne versteckt werden statt sichtbar zu sein. Ich habe da mal ein interessantes Backstagevideo von Nettas Auftritt in Lissabon gesehen: Zweitstimme steht unten am Bühnenaufgang und starrt auf ihr Smartphone (oder so), um den Einsatz nicht zu verpassen. Nee, das ist nicht mehr live, das ist nicht mehr ESC.
Inzwischen, nachdem ich mir gestern Abend fünfmal den Finalistenschnelldurchlauf gegeben und diverse Berichte zum Juryfinale gelesen habe, bin ich sicher, wie es ausgehen wird: Die Ukraine wird gewinnen, Zweiter Schweiz, Dritter Italien, Vierter Frankreich. Und Fünfter bitte, bitte Island. Darf auch gern gewinnen. Letzter … puh … I just feel sorry.
@ Tamara: Liebe Gagnamagnida 1243: Ich glaub zwar nicht, dass wir gewinnen, sondern Frankreich (oder Litauen), aber wenn wir es schaffen sollten: du hast ja versprochen: Kante geben in Reykjavik, zumindest in einer Zukunft.
Und an alle; vor allem Oliver (wieder mal Danke für deine mich immer sehr amüsierenden Artikel):
Wenn die Gordienko wieder genauso überzeugend “singt” wie im Halbfinale, ist ihr hoffentlich der letzte Platz gewiss. Und möge ihr während des Auftritts eine dänische Möwe auf den Kopf kacken.
Da Jendrik wohl beim Juryfinale etwas gebremster rumgederwischt ist und nicht ganz so außer Puste war, könnte es vielleicht sogar knapp für eine 1 an erster Stelle reichen.
Ich wünsche uns allen einen äußerst vergnüglichen Abend, aber die Niederländer kriegen das schon hin.
Ciao
Euer Gagnamagnid Nr. 1306
Meine Meinung kann ich bei der Umfrage nicht wiederfinden:
‑Ich höre keinen Unterscheid raus, daher ist es mir egal
@ag9: Lieber Gagnamagnid Nr. 1306 (ich glaub, ich hab mich verzählt, oder mir fehlt da irgendwie was – ejaaaal!): VIERTER!!! VIERTER!!! Drei Plätze besser, und ich hätte vor drei Stunden das Crowdfunding für unsere Kneipentouren in Reykjavik gestartet 🙂 Das holen wir nach! Promise! Also, nicht das Crowdfunding, das auch, sondern die Kneipentouren.
Aber: VIERTER! Til hamingju Ísland!
(und natürlich: Congratulazioni Italia!)
Auweia…heute gibt es Krawall. Wenn Oliver sieht, dass die Dänen tatsächlich von den Jurys rausgekickt wurden und beim Televote auf einen beachtlichen 8. Platz mit guten 80 Punkten kamen……eieieiei.
Aber…ärgern tut es mich auch. Allerdings wäre dann nicht etwa Moldau rausgeflogen, sondern Albanien, die tatsächlich dieses Jahr mehr Jurypunkte als Televote-Punkte einheimsen konnten.
@ag9 und Tamara
Wollt ihr damit etwa sagen, dass ihr bei dieser Chor-Aktion von Dadi mitgemacht habt? Ist ja cool!
@ESCLucas98: Genau das wollen wir damit sagen. Du kannst hier die Liste der Mitwirkenden anschauen: https://twitter.com/dadimakesmusic/status/1396154174287532036 (Jendrik war übrigens auch dabei).
@ Tamara: Ach schau, die Liste kannte ich gar nicht, ich hab uns beiden die Nummern einfach per Eingebung zugeteilt…
An alle:
Ich bin leider mit dem Sieg der – wie unser Gast sie wegen ihrer Kostüme nannte – 4 Salamis so gar nicht zufrieden. Ich fand sie jetzt nicht wirklich schlecht, aber so gar nicht würdig als Sieger, wo es doch so viele andere und für mich bessere gegeben hätte. Aber ’ne Katastrophe (wie z.B. vor 10 Jahren) isses nun auch nicht. Ich hoffe nur, die Italiener liefern nicht wieder so eine grottige Show ab wie vor 30 Jahren, vielleicht kriegen sie es ja diesmal besser hin (zumindest wenn nicht wieder der Cutugno moderiert).
Aber die Niederländer haben diese Woche schon seeehr hohe Standards für zukünftige Shows gesetzt: Teuer und wertig, aber trotzdem nicht protzig. Großes Kompliment!
Jetzt wünsch ich uns allen eine fröhliche PED…
Zu den Dänen fällt mir nur eins ein: Gute Arbeit, Jurys. Und das ist im Gegensatz zum Hausherrn bei mir absolut nicht ironisch gemeint. 80er-Nostalgie ist etwas Großartiges, wenn dabei “Blinding Lights” rauskommt – wenn man hingegen wie Fyr og Flamme alles mit reinnimmt, was wir aus guten Gründen mit dem Ende der 80er rausgeworfen haben, darf man sich nicht wundern, wenn Leute, die keine Nostalgie für diese grausigen Synthesizertöne haben, sich davon vielleicht nicht angesprochen fühlen. Sind wir tatsächlich so weit, dass wir positive Nostalgie für Modern fucking Talking empfinden? Bitte hier das Futurama-Bild mit “I don’t want to live on this planet anymore” einsetzen, wenn das tatsächlich so sein sollte. Würg.
Davon ab: Die Dänen hätten es nur deshalb ins Finale geschafft, weil sie massive Nachbarschaftshilfe hatten. Wenn 35 Prozent der Punkte (28 von 80) auf drei Wertungen aus Finnland, Estland und Island zurückgehen, ist ausnahmsweise mal genau das passiert, wofür die Jurys ursprünglich zurückgeholt wurden: bei einem (ich bin mal nett) mittelmäßigen Beitrag wurde verhindert, dass er ausschließlich durch Nachbarschaftshilfe weiterkommt.
Was mir am meisten bei Samanta Tina fehlte, war nicht die Melodie, sondern den inszenatorisch aufgehende Mond (Text-Bild-Schere!). Aber da hatten die bösen Spanier dieses Jahr den größten und anscheinend das Copyright drauf. 🙁
@ Ospero: Hm, nun gut, Nachbarschaftshilfe. Aber Dänemark hätte es bei reinem Televoting auch ohne diese 28 Punkte geschafft.
“Davon ab: Die Dänen hätten es nur deshalb ins Finale geschafft, weil sie massive Nachbarschaftshilfe hatten. Wenn 35 Prozent der Punkte (28 von 80) auf drei Wertungen aus Finnland, Estland und Island zurückgehen, ist ausnahmsweise mal genau das passiert, wofür die Jurys ursprünglich zurückgeholt wurden: bei einem (ich bin mal nett) mittelmäßigen Beitrag wurde verhindert, dass er ausschließlich durch Nachbarschaftshilfe weiterkommt.”