Der nächste Eurovision Song Contest wird am 10., 12. und 14. Mai 2022 im olympischen Eisstadion zu Turin stattfinden, wie die EBU heute offiziell verkündete. Damit setzte sich die norditalienische Metropole, Heimat des Autobauers Fiat, des Espresso-Herstellers Lavazzo und der Italo-Dance-Größe Gigi d’Agostino sowie lustigerweise Partnerstadt des letztjährigen Austragungsortes Rotterdam, erwartungsgemäß durch gegen ursprünglich 16 weitere Bewerbergemeinden, von denen am Ende fünf in die engere Wahl durch die Rai und die EBU kamen. Letztlich überzeugte die 800.000 Einwohner:innen beherbergende Großstadt mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung des Landes jedoch nicht nur aufgrund ihrer reichen kulturellen Historie als Geburtsstätte des italienischen Films und Fernsehens, sondern mit der notwendigen Infrastruktur. Im Jahre 2005 für die olympischen Winterspiele erbaut, bietet die direkt neben dem Olympiastadion und dem Messegelände gelegene Mehrzweckhalle Pala Olimpico im Normalbetrieb über 15.000 Sitzplätze. Vom Turiner Hauptbahnhof Porta Nuova aus ist sie mit der Straßenbahnlinie 4 direkt erreichbar (Haltestelle “Sebastopoli”). Wann und wie es mit dem Kartenvorverkauf losgeht, steht noch nicht fest, zumal auch die weiter volatile Seuchenlage die Planungen erschwert. Eine zügige Hotelreservierung könnte sich im Hinblick auf sicherlich in Kürze explodierende Zimmerpreise dennoch lohnen.
Keine Freundin der leisen Töne: die Oberbürgermeisterin Turins, Chiara Appendino von der nationalpopulistischen 5‑Sterne-Bewegung, verspricht im Bewerbungsclip die “unvergesslichste Eurovision aller Zeiten”. Na, dann: auf gutes Gelingen!
Mit Torino hat der sicherlich am Besten vorbereitete Kandidat gewonnen. Ich hoffe auf einen schöneren Wettbewerb wie vor 30 Jahren in Rom mit vor allem besseren Moderatoren.
@Oliver: die 5‑Stelle sind eher links-populistisch. Die beiden national-populistischen Parteien heißen „Lega“ und „Fratelli d‘Italia“, die leider zur Zeit beiden größten Parteien in den Umfragen zur nächsten Parlamentswahl.