ESC Hall of Shame, Raum 8: 1978
21. Nilpointer: Norwegen (2) Jahn Teigen Mil etter Mil
Und hier ist er: der Auftritt, der in keinem ernst zu nehmenden Zusammenschnitt der schrägsten Eurovisionsmomente fehlen darf! Jahn Teigen kann sich rühmen, der erste und damit der berühmteste Nulpointer nach dem erst im Jahre 1975 in Kraft gesetzten und bis heute gültigen 12-Punkte-System zu sein. Dass von 1962 bis 1967 insgesamt 15 Titel eine Null kassierten und dann – mit Ausnahme von Herrn Winter – zehn Jahre lang gar keine, lag aber nicht nur am Wertungssystem, sondern vor allem an der hitparadenkompatiblen Bestückung des Wettbewerbs in dieser Zeit. Mit der war es nun, den fortwährenden Fehlentscheidungen der Jurys sei Dank, wieder vorbei; der Song Contest koppelte sich erneut vom realen Musikgeschehen ab. Teigen, der in Norwegen zum trotzigen Volkshelden und zur Eurovisionslegende aufstieg und noch zwei Mal wiederkommen durfte, gab in Paris den herumhampelnden Volltrottel: er krisch, wimmerte und zupfte an seinen Nippeln, während das wohl unfähigste Orchester aller Zeiten seinen in der Studiofassung ganz hübschen, unaufdringlichen Song unter scheppernden Trompeten krachend begrub.
Und damit hüpfen wir hinein in die neonbunten Achtzigerjahre. Auch hier wartet eine reiche Ernte auf uns.