Sprin­ger-Schmier­blatt rui­niert mal wie­der Deutsch­lands Chancen

Die Bild kann das Wüh­len im Dreck ein­fach nicht las­sen: nach­dem die Dort­mun­der Regio­nal­aus­ga­be von Deutsch­lands wider­lichs­tem Revol­ver­blatt über ein bevor­ste­hen­des Gerichts­ver­fah­ren der Euro­vi­si­ons­hoff­nung Wil­helm “Sadi” Rich­ter berich­te­te und das Fun­ke-Medi­en-Por­tal Der Wes­ten die Sto­ry auf­griff, zog der talen­tier­tes­te, aus­sichts­reichs­te und cha­ris­ma­tischs­te der fünf vom NDR für den deut­schen Vor­ent­scheid Unser Song 2017 aus­ge­such­ten Nach­wuchs­kräf­te heu­te sei­ne Bewer­bung zurück. “Berich­te über mich ver­ur­sa­chen gera­de so viel Tru­bel – das möch­te ich erst ein­mal klä­ren und ver­ar­bei­ten,” sag­te der 19jährige dem Ham­bur­ger Sen­der. “Ich bin sel­ber ver­wun­dert, was mir vor­ge­wor­fen wird”. Dabei gehe es um Peti­tes­sen wie ein Ebay-Geschäft, bei dem die Ware angeb­lich nicht ange­kom­men sein soll – wohl­ge­merkt erst mal nur eine Behaup­tung, an der nichts dran sein muss. Doch es ist ver­ständ­lich, dass sich Sadi nicht in Ruhe auf sei­ne Teil­nah­me am Vor­ent­scheid vor­be­rei­ten oder dort eine fröh­li­che Per­for­mance ablie­fern kann, wäh­rend die Sprin­ger­pres­se aus dem Hin­ter­grund mit Schmutz wirft: “Ich hat­te mich total auf die Teil­nah­me gefreut, möch­te das aber nicht unter die­sen Umstän­den machen. So kann ich nicht unbe­schwert auf­tre­ten. Des­halb bin ich am 9. Febru­ar schwe­ren Her­zens in Köln nicht dabei”. 

Sadis Spee­da­te mit Bür­ger Lars Dietrich.

Damit macht die Bild erneut unse­re Grand-Prix-Aus­sich­ten zunich­te – wie schon 2002, als das Blatt mit einer geziel­ten Lügen­kam­pa­gne über “Hor­ror-Fans mit Über­ge­wicht” im Vor­feld der deut­schen Vor­ent­schei­dung die Chan­cen der Kel­ly Fami­ly unter­grub, um die unlieb­sa­me Kon­kur­renz gegen die haus­ei­ge­ne Kan­di­da­tin Isa­bel Soares, das “Foh­len vom Boh­len”, aus dem Weg zu räu­men. Mit der Fol­ge, dass am Ende Corin­na May gewann und uns in Tal­lin bla­mier­te. Der NDR benann­te übri­gens flugs eine Nach­rü­cke­rin für Sadi: die 21jährige gebür­ti­ge Köl­ne­rin Yose­fin Buoh­ler näm­lich. Die blon­de Halb­schwe­din, die der­zeit in Stock­holm lebt, prä­sen­tiert sich im Speed-Dating-Inter­view mit Bür­ger Lars Diet­rich als super­sympha­tisch und schlag­fer­tig, man hat sie nach zwei Sät­zen bereits ins Herz geschlos­sen. Sin­gen kann sie offen­sicht­lich ganz gut, was sie 2014 bereits bei der schwe­di­schen Aus­ga­be von DSDS unter Beweis stell­te, wie auch im Jahr 2013, als sie vor dem Fuß­ball­län­der­spiel der deut­schen Elf gegen Schwe­den die Natio­nal­hym­ne into­nier­te. Den­noch: gegen­über dem von den Hecken­schüt­zen der Bild zu Fall gebrach­ten Dort­mun­der sind die nun­mehr ver­blie­be­nen Kandidat/innen von Unser Song 2017 nur zwei­te Wahl. Super gemacht, Springerblatt!

Immer­hin brüht sie nicht im Lich­te die­ses Glü­ckes: Yose­fin “Yo-Yo” Buoh­ler zer­jo­delt die deut­sche Natio­nal­hym­ne, sehr zur Freu­de von Tho­mas Mül­ler, der sich könig­lich amüsiert.

5 Comments

  • Hm. So ganz mag ich Dir da nicht zustim­men. Die Yose­fin hat­te ich nach den Speed-Datings als Top-Favo­ri­tin auf dem Schirm und war mehr als ent­täuscht, dass sie nicht unter die letz­ten fünf gekom­men ist.

    Wie es aller­dings jetzt dazu gekom­men ist, dass sie doch an der VE teil­neh­men darf, ist mehr als unglück­lich, und Sadi hät­te ich mir da ganz bestimmt nicht als Streich­kan­di­dat aus­ge­sucht. Man kann ihm nur alles Gute für die Zukunft wün­schen – und ande­rer­seits hof­fen, dass unter den Umstän­den trotz­dem der rich­ti­ge Kan­di­dat oder (wohl eher) die rich­ti­ge Kan­di­da­tin aus­ge­wählt wird. Ohne Skan­dal funk­tio­niert es wohl in deut­schen Lan­den nicht mehr…

  • Ja, im Speed­da­ting fand ich Yose­fin ja auch toll. Aber auf You­tube hab ich nichts von ihr gefun­den, das mich über­zeugt. Und jetzt sind’s vier sehr ähn­li­che Mädels, ziem­li­che Ein­heits­so­ße, plus ein Lang­wei­ler­ro­cker – ich hab nie­man­den mehr, für den ich die Dau­men drü­cken und mit­fie­bern kann! 🙁

  • Na na na, wir wol­len mal den Tag nicht vor dem Abend schmä­hen. Viel­leicht haben die Damen und Her­ren ja mal ein rich­tig glück­li­ches Händ­chen bewie­sen und zwei Super­knal­ler­songs im Gepäck, mit denen auch Men­de­res Bag­ci im Kar­tof­fel­sack den ESC gewin­nen wür­de (den in Kiel, wohl­ge­merkt). Viel­leicht reg­nets auch eines Tages Buttermilch.

  • Dau­men gedrückt und mit­ge­fie­bert wird erst, wenn ich die Show anschaue und beur­tei­len kann, wie gut die Songs sind und wie gut die Kan­di­da­ten dazu pas­sen. Was wis­sen wir Stand jetzt? Kaum etwas. Auf jeden Fall zu wenig, um einen Favo­ri­ten fürs Ticket nach Kiew zu haben, ohne vor­ein­ge­nom­men zu sein.

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