Erste Ausschnitte des georgischen Beitrags sind dank ESCkaz seit heute zu hören. Nach dem berechtigten Desaster mit dem Unkomiker Anri Jokhazde in Baku ging der Kaukasusstaat diesmal auf Nummer Sicher und buchte den schwedischen Fließbandschreiber Thomas G:son (‘Euphoria’) als Komponisten für sein bereits vorab intern bestimmtes Sangespärchen Sopho (wie sonst?) Gelovani und Nodiko Tatishvili. Der schrieb den beiden Castingshowsternchen eine vor Kitsch nur so triefende Euroballade namens ‘Waterfall’, von dem in einem Aufmacherbericht in den georgischen Hauptabendnachrichten (!) schon mal die brechreizerregendsten Bruchstücke präsentiert wurden. Und mehr muss man von der Nummer auch gar nicht hören, um zu wissen, dass die Zuschauer über 70 und die Juroren aller Voraussicht nach auf diesen Superschleim steil gehen dürften und das Finale schon mal so gut wie eingetütet ist. Leider.
Schickes Nachrichtenstudio, da dürfte selbst das ZDF neidisch werden!
Da haben sich die Georgier aber schön von G:son anscheißen lassen. Pop-Kitsch-Duett ist doch soooo 2010/2011.
Ein Mann und eine Frau aus einem kleinen Bauernland irgendwo hinter den sieben Bergen mit einer 0815-Ballade made in Sweden… Das hat schon 2011 funktioniert und ich fürchte schon jetzt, dass auch die Georgier damit durchkommen werden wenn ich mir diese Schnipsel so durch den Kopf gehen lasse. Den Juroren wird alleine schon die Tatsache, dass es ein G:Son ist, gefallen.
Ich sehe es schon kommen, dass ich geschockt vor dem Fernseher sitzen werde wie vor zwei Jahren…
Aber schon irgendwie ein klein wenig lobenswert allerdings die Tatsache, dass die Georgier Anfang Februar in der Hauptnachrichtensendung (die bestimmt zur besten Sendezeit gebracht wurde) das Thema “Eurovision” behandeln. So viel Wertschätzung für den ESC bringt noch nicht einmal die ARD auf, die bestimmt wieder die Halbfinals bei EinsFestival und Phoenix verstecken wird…