Bereits zum zweiten Mal hat das ukrainische Fernsehen die Bekanntgabe der Entscheidung über den Austragungsort des Eurovision Song Contest 2017 verschoben. Nur wenige Minuten vor dem geplanten Sendestart der Verkündigungs-Pressekonferenz am heutigen Nachmittag um 14 Uhr wurde die Liveübertragung gecancelt. Ursprünglich sollte die Entscheidung zwischen den zunächst sechs, mittlerweile aber nur noch drei Bewerberstädten am 1. August fallen, wurde wegen noch offener Fragen aber auf heute verlegt. Nun scheint aber immer noch nicht alles geklärt zu sein. Nach einer von verschiedenen Quellen zitierten Aussage des ukrainischen Senderchefs soll jedoch Dnipro aus dem Rennen sein, dessen Bürgermeister sich in den letzten Tagen durch öffentliche Wutausbrüche über das langwierige Entscheidungsverfahren sämtlicher Chancen beraubte. Augenscheinlich stehe es nun zwischen Kiew und Odessa Spitz auf Knopf, allerdings seien bei beiden Bewerbungen noch immer Details nachzubessern, so die offizielle Begründung für die neuerliche Nicht-Entscheidung.
Nicht nur die Russinnen verstehen es, die Fans zu reizen (RU 2007)
Gleichzeitig machen Gerüchte die Runde, dass die EBU (die offiziell für alle drei Städte bereits den Daumen hob) hinter den Kulissen Odessa bevorzuge, weil dies einen lukrativen Auftrag für die Schweizer Firma Nüssli bedeute, die bereits 2012 in den Bau der in Rekordzeit aus dem Boden gestampften Crystal Hall zu Baku involviert war und nun ein vier Millionen Euro teures, mobiles Dach für das Fußballstadion der Schwarzmeer-Metropole zuliefern soll; während die Ukrainer verständlicherweise für ihre Hauptstadt votieren, wo es wegen Nichtverfügbarkeit der dortigen Sportstadien wohl auf das Internationale Ausstellungszentrum (IEC) hinausläuft. Oder aber man will beiden Bürgermeistern nochmals die Gelegenheit geben, weitere diskrete Geldumschläge beim Sender einzureichen… Jedenfalls nötigt die Nervenstärke des ukrainischen Fernsehens, mit der brennenden Ungeduld der internationalen Fans zu spielen, einem schon einen gewissen Respekt ab. Angesichts des nahenden Erster-September-Termins, ab dem die Veröffentlichung von Eurovisionstiteln für 2017 erlaubt ist, laufen schon die ersten Wetten, ob wir den Austragungsort noch vor dem ersten Eurovisionsbeitrag erfahren werden.
Wo sollte der ESC 2017 stattfinden?
- Mir egal, ich fahre da eh nicht hin. (37%, 58 Votes)
- In der Stadt, die das beste Angebot vorlegt. (28%, 44 Votes)
- Nach diesem Buhlgesang kann es nur Odessa sein. (24%, 38 Votes)
- Stets in der Hauptstadt natürlich: wo sonst als in Kiew also? (8%, 13 Votes)
- Mir egal wo, nur bitte bald entscheiden. Ich will buchen! (3%, 4 Votes)
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