Ukrai­ni­sches Fern­se­hen stellt Aus­strah­lung ein

Extre­me Besorg­nis” äußer­te der EBU-Obers­te Noël Cur­ran heu­te in einer Pres­se­mit­tei­lung hin­sicht­lich der Lage der ukrai­ni­schen öffent­lich-recht­li­chen Sen­de­an­stalt UA:PBC, nach­dem die­se auf­grund feh­len­der Geld­mit­tel die ana­lo­ge Ver­brei­tung ihrer Pro­gram­me im Lan­de stop­pen muss­te. Die­ses Jahr habe der Sen­der, der nach den Wor­ten Currans ohne­hin “mit einem der kleins­ten Bud­gets Euro­pas” aus­kom­men müs­se, ledig­lich die Hälf­te der ihm nach den natio­na­len Fest­le­gun­gen gesetz­lich zuste­hen­den Finanz­mit­tel erhal­ten. UA:PBC zeich­net auch für die ukrai­ni­sche Euro­vi­si­ons­teil­nah­me ver­ant­wort­lich (wobei der Vor­ent­scheid Vid­bir auf einen pri­va­ten Musik­ka­nal aus­ge­la­gert wur­de, um Kos­ten zu spa­ren) und hat­te erst in die­ser Woche bekräf­tigt, in Tel Aviv an den Start gehen zu wol­len. Soll­te die Anstalt ihren Betrieb jedoch voll­stän­dig ein­stel­len müs­sen, ent­gin­gen uns künf­tig die tra­di­tio­nell spek­ta­ku­lär insze­nier­ten Bei­trä­ge des kriegs­ge­schüt­tel­ten Lan­des. Doch selbst­re­dend nicht aus die­sem Grund, son­dern wegen der im nächs­ten Jahr anste­hen­den Prä­si­dent­schafts­wah­len for­der­te die EBU die Regie­rung in Kiew heu­te auf, die ana­lo­ge Aus­strah­lung “unver­züg­lich wie­der­her­zu­stel­len und die not­wen­di­gen Mit­tel bereit­zu­stel­len, damit die öffent­lich-recht­li­chen Medi­en ihre wich­ti­ge Rol­le für die Gesell­schaft und die Demo­kra­tie in der Ukrai­ne erfül­len können.”

Gigan­ti­sche Lun­gen­flü­gel, bol­lern­de Buko­vina-Beats und lus­ti­ges Seil­sprin­gen: die Ukrai­ne weiß beim ESC bes­tens zu unter­hal­ten. Hof­fen wir, dass sie uns wei­ter­hin erhal­ten bleibt!

Pop-Idol-Logo © GBP

Geor­gi­en springt unter­des­sen auf den Cas­ting­show-Zug auf: ab dem 1. Janu­ar 2019 wol­le man in Tif­lis den Ver­tre­ter für Isra­el mit­hil­fe des Vete­ra­nen unter den dies­be­züg­li­chen For­ma­ten ermit­teln, näm­lich Pop Idol, hier­zu­lan­de bekannt als Deutsch­land sucht den Super­star. So ähn­lich wird die Sen­de­rei­he auch dort hei­ßen, näm­lich Geor­gi­ens Star. Mehr Details sind der­zeit noch nicht bekannt. Einer der aus dem Kau­ka­sus­land sonst ger­ne mal ein­ge­reich­ten, eher expe­ri­men­tel­len Free-Jazz-Bei­trä­ge dürf­te also in Tel Aviv wohl nicht zu erwar­ten sein. Und ja, ich kann Ihr erleich­ter­tes Auf­at­men bis hier­hin hören! Gute Erfah­run­gen, zumin­dest im Hin­blick auf die Ein­schalt­quo­te, hat­te zuletzt das spa­ni­sche Fern­se­hen mit sei­ner Cas­ting­show Ope­ra­ción Tri­unfo gesam­melt, die seit letz­tem Mitt­woch wie­der läuft und bei der heu­te Pär­chen­a­bend ist. Wohl nicht ohne Hin­ter­ge­dan­ken: die öffent­lich­keits­wirk­sam aus­ge­schlach­te­te Roman­ze zwi­schen den bei­den OT-Teilnehmer/innen Ama­ia Rome­ro und Alfred Gar­cía sorg­te sei­ner­zeit für kol­lek­ti­ve Ver­zü­ckung und deren haus­ho­hen Sieg beim Vor­ent­scheid. Gar bis in die End­run­de der US-Cas­ting­show America’s got Talent (mit der dia­bo­li­schen Hei­di Klum in der Jury!) schaff­te es in die­ser Woche die ehe­ma­li­ge nie­der­län­di­sche ESC-Ver­tre­te­rin Glen­nis Grace (2005). Trotz einer trä­nen­drü­sen­trei­ben­den Back­story als allein­er­zie­hen­de Mut­ter, die das alles nur für ihr Kind macht, gelang ihr dort jedoch kein Sieg.  Eine neu­er­li­che Grand-Prix-Teil­nah­me schloss Glen­nis übri­gens aus (erneut: ich höre Ihr Auf­at­men bis hierher!).

Sie hat es schon sehr schwer gehabt, die gute Glen­nis. Wenn man den Ame­ri­ka­nern glaubt. Ein hol­län­di­scher Sati­ri­ker leis­tet Nachhilfe.

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