Jetzt ist es amtlich: es wird tatsächlich schon 2008 in Belgrad zwei Qualifikationsrunden (Semifinale) geben. Das hat die EBU gestern auf dem Treffen der Reference Group in Verona entschieden, wie esctoday.com berichtet. Der Eurovisionsverantwortliche Svante Stockselius auf eurovision.tv: “Wir sind überzeugt, dass die Einführung eines zweiten Semifinales zu einer stabileren Zukunft des Eurovision Song Contest beitragen wird.” Nur noch das Gastgeberland und die Big Four sind automatisch für das Finale gesetzt, alle anderen müssen durch die beiden Vorrunden. Und auch die Jurys bekommen wieder ein wichtiges Mitspracherecht.
Bescherte Serbien einen fixen Finalplatz in 2008: die dicke Lesbe aus Belgrad
Und so soll das System aussehen: für das Finale (mit jetzt 25 Teilnehmern) sind nur noch die Big-Four-Länder Frankreich, Großbritannien, Spanien und Deutschland sowie das jeweilige Gastgeberland, also der Sieger des Vorjahres, automatisch gesetzt. Die weiteren 20 Startplätze werden in zwei Vorrunden ermittelt. Alle interessierten Teilnehmerländer müssen durch eine der Vorrunden. Im Klartext: das Abschneiden im Vorjahr hat (außer bei einem Sieg) keinerlei Auswirkungen mehr auf die Startposition im nächsten Jahr. Auch die zehn Erstplatzierten aus Helsinki (bis auf Serbien) müssen durch eins der Semis.
Sieben, sieben, eins? Zwei! Auch die Ukraine muss durch das Semi
In den Semis (wie auch im Finale) wird wie bisher durch Televoting abgestimmt. Noch nicht offiziell entschieden ist, ob nur noch die teilnehmenden Länder abstimmungsberechtigt sein werden oder wie bisher alle. Die jeweils neun bestplatzierten Titel aus den beiden Semis sind dann für das Finale am Samstag platziert. So, Sie rechnen mit? Vorjahressieger + Big Four + 18 Länder aus den Semis = 23 Finalteilnehmer. Zwei Startplätze sind also noch frei. Und jetzt kommt der Clou: über die entscheiden die Jurys!
Weitere Details sollen erst noch bekannt gegeben werden. Nach dem bisherigen Kenntnisstand erfolgt die Zuteilung der Bewerberländer auf die beiden Semis wohl nach dem Zufallsprinzip im Losverfahren. Am wahrscheinlichsten ist, dass nur noch die am jeweiligen Semi teilnehmenden Länder und die Big Four abstimmungsberechtigt sein werden. Im eigentlichen Finale am Samstag dürften dann wieder alle mitstimmen, also auch die zwischenzeitlich Ausgeschiedenen. Die Semis werden vermutlich an verschiedenen Tagen stattfinden, die Ausstrahlung wird voraussichtlich nur für die jeweils teilnehmenden Länder verpflichtend sein.
Extrawurst trotz Minderleistung: Deutschland darf auch in einem Semi abstimmen
Ich bin erstaunt und begeistert! Das hätte ich der EBU gar nicht zugetraut, dass sie so schnell und geschickt reagiert. Das neue Qualifikationssystem hat meines Erachtens nur Vorteile: nicht mehr die Beiträge des Vorjahres entscheiden über die Qualifikation fürs Finale, sondern die aktuellen. Der Druck, eine Top-Ten-Platzierung im Finale erreichen zu müssen, ist weg – damit wird der überflüssige Ernst rausgenommen, die Musik bekommt wieder die Chance, mehr im Vordergrund zu stehen. Die willkürliche Aufteilung aller Länder auf zwei Semis reduziert den Einfluß des gerne beklagten Blockvotings. Mit der Jury-Entscheidung können hoffentlich die nervigen Bevormundungs-Fanatiker ruhig gestellt werden – und für mich bleibt wenigstens ein Anlaß, mich lauthals über die grotesken Fehlentscheidungen dieses Grüppchens beklagen zu können.
Seinem jurybedingten Straucheln 1996 verdanken wir das Big-Four-Privileg: Leon
Bleibt die Sonderrolle der Big-Four-Länder. Wie die Ergebnisse der Vorjahre gezeigt haben, sind wir in gleicher Weise bevorzugt wie benachteiligt: den unser Song wird auch künftig nur einmal, am Samstag, zu hören sein. Während die anderen Finalteilnehmer bereits in einer der Qualifikationsrunde zu sehen waren und ihre Fans gefunden haben. Die durchweg hinteren Platzierungen der Big-Four-Beiträge zeigen ja auch, dass dies ein erheblicher Nachteil ist – und der Preis, den wir für die automatische Direktqualifikation zu zahlen haben. Nun liegt es an uns, diesen Teufelskreis mit einem überzeugenden Beitrag zu durchbrechen.
Wieso Nachteil Die Ukraine hat dieses Jahr auch nicht im Halbfinale starten müssen und ist 2. geworden. Griechenland hat seit 3 Jahren nicht mehr im Halbfinale starten müssen und hat immer Top 10 Plätze erreicht. Ich bin absolut dafür das Deutschland im vornherein ein Startplatz im Finale sicher hat. Den schließlich bezahlen wir ja mit am meisten und es wäre ja noch schöner, wenn wir mit am meisten Zahlen und dann nicht im Finale starten dürften. Zumal Deutschland dann wohl nie im Finale wäre, bei der Beliebtheit in Europa und bei der Zusammensetzung. Ich halte mich mit Jubelarien mal zurück. Mal sehen wie e
Big 4 noch ein Tor! Oder noch besser: warum sollen die Big 4 nicht doppelt bevorzugt werden und ihre Songs in den Semis als ’ Pausenfüller ’ darbieten Also 2 Big 4 Titel pro Semi und natürlich der sichere Platz im Finale. Das wäre zwar grob ungerecht, aber das stört wohl niemanden, bis auf die Teilnehmer der Semis vielleicht. Man muss durch Qualität überzeugen und nicht krampfhaft nach Sonderreglungen schauen, um möglichst im Vorteil zu sein. Ist der eigene Beitrag schwach, kann ihn auch eine zehnmalige Aufführung nicht mehr retten.
Freut Euch nicht zu früh: inzwischen berichten sie bei esctoday auch darüber, dass die beiden Semis parallel am selben Tag ausgestrahlt werden sollen, d.h. mindestens eins von beiden wird vorher aufgezeichnet. Ich weiß nicht, wie die sich das logistisch vorstellen, es wird aber die Semis leider in die Bedeutungslosigkeit schießen (due to practical and financial considerations – as if!!)! http://www.esctoday.com/news/read/9349 :sigh
Das wäre schade, jedenfalls für uns Big 4. Wir nehmen niemals im Semi teil, wir werden dort nicht abstimmen können (wenn wirklich beide relativ zeitgleich erfolgen). Hoffentlich haben wir wenigstens die Verpflichtung beide zu übertragen. Sonst entgehen uns ja womöglich interessante Songs und Auftritte, die es dann leider nicht ins Finale geschafft haben. Sollte uns hier in Deutschland nur das Finale bleiben würde ich mich jedenfalls beraubt fühlen.
Ex-GUS-Länder Contest’ Im Prinzip sind die beabsichtigten Neuerungen zu begrüßen. Wenn aber wieder alle, auch die im HF ausgeschiedenen Teilnehmer im Finale werten können, ist ein neuerlicher ‘Ex-Comecon-Punkte-Gau’ vorprogrammiert. In diesem Jahr hat mir beim Semi besonders missfallen, dass neben der dänischen Drag-Queen sämtliche Länder mit dunkelhäutigen Protagonisten rausgepunktet wurden. Ob das Zufall war?
[…] in Belgrad statt. Dann entscheidet sich, welches der 38 Teilnehmerländer in welcher der zwei Qualifikationsrunden starten darf. Für die Auslosung wurden die Länder in sechs Töpfe […]
[…] schon befürchtet, überträgt der NDR nur eine der beiden Qualifikationsrunden live auf N3. Nämlich die am […]
[…] und meiner Einschätzung hinsichtlich der Finalchancen. Wie jedesmal seit der Aufteilung auf zwei Qualifikationsrunden versammeln sich im ersten Semi die schwächeren Titel (das scheint eine neue, dennoch eherne […]
[…] Nachrichten seitens der ARD: erstmals seit Einführung der zwei Qualifikationsrunden überträgt das öffentlich-rechtliche Fernsehen beide Auswahlsendungen live. Der Wermutstropfen: […]
[…] Abstrichen funktionierte auch das neue Vorentscheidungssystem mit seinen zwei Vorrunden und dem Juryjoker. So beim mazedonischen Trio […]