Mit sehr deutlichem Vorsprung gewann soeben das estnische Komikerduo Kreisiraadio die Eurolaul. ‘Leto svet’, ein melodisch auf dem ‘Bi-Ba-Butzemann’ basierender Song über (wie ich aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nur vermuten kann:) den unheilvollen Einfluß starker Sonnenbestrahlung auf die Lieblingsspeisen der beiden mopsgesichtigen älteren Herren(?), besticht unter anderem mit der Einstreuung des Wortes “Sommerlicht”. Auf deutsch. Witzig. Mit 52.000 Anrufern deklassierten die mit Tony-Marschall-Gedächtnisfrisuren, Roland-Kaiser-Gedächtnisstiefeletten und in vermutlich absichtlich zu weiten Anzügen antretenden beiden rhythmusbehinderten Herren mit dem interessanten Namen Kreisiraadio (aus irgendeiner Synapsenfehlleistung heraus vermutete ich zunächst “Rundes Radio” als Übersetzung – erst Jahre später ging mir blitzartig auf, dass es “Crazy Radio” bedeutet) die angetretene Konkurrenz – die Zweitplatzierten erhielten gerade mal 30.000 Zähler. ‘Leto svet’ enthält Lyrics auf finnisch, deutsch und serbokroatisch, jedoch kein Estnisch. Nach mehrfachem Ansehen erschließt sich mir der Song als mehr oder minder subtile, aber gelungene Parodie auf das Abstimmungsverhalten der Balkanländer, die auf Punktegeilheit basierende neue Vielsprachigkeit beim Wettbewerb (vgl. rumänische, polnische und ukrainische Beiträge der letzten Jahre), die Kinderliedhaftigkeit vieler Siegersongs und die Choreografien von Carola (SE 1991), Verka Serduchka (UA 2007) und vielen anderen. Hübsch!
Ob danach (1:38 Min.) auch die schwarzen Klaviertasten weiß waren?
Ich verweigere die Aussage Noch so ein Lied, das mich geschockt und zutiefst verwirrt hat. Aber schön zu sehen, dass Verka immerhin die deutsche Sprache wieder ’salonfähig’ gemacht hat. *lol* Der ESC hat schon bessere Spaßlieder gesehen.
Kein Spass erkennbar Also was an diesem Mist so witzig sein soll, hat sich mir bisher nicht erschlossen.Das ganze ist eine akustische und optische Zumutung.
[…] ‘Leto Svet’ ist dies der zweite baltische Beitrag dieses Jahres, der statt auf sterbenslangweilige Altersballaden oder öden […]