Fina­le 2010 – die Proben

Logo des Eurovision Song Contest 2010 (Finale)
© EBUNRK

So, nach den “revo­lu­tio­när reak­tio­nä­ren” Ergeb­nis­sen der Semis steht das Line-up für die gro­ße Show am Sams­tag nun fest. Der Kauf einer Anstalts­pa­ckung Red Bull sei hier­mit mei­nen Lesern ans Herz gelegt, will man das Fina­le ohne Tief­schlaf­at­ta­cken über­ste­hen. Eigent­lich soll­te das für Lena ein beson­ders gutes Omen sein, denn ihr fröh­li­cher, moder­ner Pop sticht somit um so mehr hin­aus. Nach­dem ich mich aber bereits ges­tern wie­der ins Jahr 1996 zurück ver­setzt fühl­te, kann ich ein Gina‑G-Ergeb­nis für ‘Satel­li­te’ schon förm­lich schme­cken: Platz acht für den kom­mer­zi­ell erfolg­reichs­ten Bei­trag, wäh­rend es trotz kata­stro­pha­ler stimm­li­cher Dar­bie­tung wie­der hei­ßen könn­te: 12 Points to Ire­land (oder Zypern oder Bel­gi­en oder Geor­gi­en oder eine der ande­ren gefühlt acht Mil­lio­nen Schnarch­bal­la­den) – den Jurys sei Dank!

1. Aser­bai­dschan: Saf­u­raDrip Drop

Die Favo­ri­tin der Buch­ma­cher eröff­net den Abend. Man sieht der Num­mer die Mas­sen an Petro­dol­lar an, die in ihr ste­cken. Ein Kleid mit ein­ge­bau­ten LED-Leuch­ten, eine stei­le Flug­zeug­trep­pe, von der Saf­u­ra mit hän­di­scher Unter­stüt­zung her­un­ter gelei­tet wer­den muss, damit sie sich nicht aus Ver­se­hen auf die Fres­se legt – es fehlt nur noch die Boe­ing 747 auf der Büh­ne – und eine der­ma­ßen strikt ein­ge­drill­te Hand­cho­reo­gra­fie, dass man dem armen Mädel sei­ne Über­for­de­rung ansieht. Ihr lus­ti­ger Stö­ckel­schuh-Sprint vom Außen­pos­ten auf die Büh­ne wird wohl im Fina­le nicht mehr gezeigt – scha­de, auch der bie­tet noch immer Chan­cen auf einen Euro­vi­si­ons­un­fall der Extra­klas­se. ◊ Aufrechtgehn.de-Bewertung: 4 von 12 Punk­ten. Tipp: Platz 1–5.

2. Spa­ni­en: Dani­el DigesAlgo Peque­nito

Dani­el steht in einem silb­rig schim­mern­den Anzug (minus die Jacke) am Mikro­stän­der, um ihn her­um tan­zen die bereits aus der Vor­ent­schei­dung bekann­ten Zir­kus­fi­gu­ren. Und auch, wenn ich Zir­kus­krams has­se, das ist schon alles hübsch cho­reo­gra­fiert und stim­mig. Zur Rückung schmeißt er den Mikro­stän­der um (dass da kei­ner von den Tän­zern drü­ber stol­pert!), dazu gibt es ein biss­chen Pyro­tech­nik. Das Lied und die Per­for­mance haben Charme, im Gegen­satz zu Saf­u­ra. Übri­gens hät­te ich von eurovision.tv ein biss­chen mehr inves­ti­ga­ti­ven Jour­na­lis­mus erwar­tet. Wenn es schon so zei­gens­wert scheint, dass Dani­el Diges in der Her­ren­toi­let­te ver­schwin­det, war­um ist die Kame­ra ihm dann nicht gefolgt? ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 10 von 12 Punk­ten, Tipp: Platz 14–21.

3. Nor­we­gen: Did­rik Sol­li-Tan­genMy Heart is yours

Was für einen cle­ve­re Tak­tik: wenn man schon mit einer scham­lo­sen Kopie von ‘You rai­se me up’ antritt, dann auch in einem zwei Num­mern zu gro­ßen Kon­fir­ma­ti­ons­an­zug! Die ers­ten Fans in Oslo buchen wohl bereits für nächs­tes Jahr ihre Zim­mer. Und lei­der muss man sagen, dass er es stimm­lich drauf hat und sein ran­zi­ger Schwie­ger­mut­ter­char­me (plus sei­ne Fähig­keit, mit der Kame­ra zu agie­ren), die Sache gefähr­lich machen. Die Mil­li­ar­den wei­te­rer Bal­la­den, ins­be­son­de­re das bau­glei­che iri­sche Tita­nic-Modell könn­ten Did­rik aber das Leben schwer machen. ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 von 12 Punk­ten, Tipp: Platz 2–10.

4. Mol­da­wi­en: Sun­Stro­ke Pro­ject & Olia TiraRun away

Ich lie­be die­se selbst gebas­tel­te Dis­co-Vio­li­ne! Mol­da­wi­en erlöst uns mit fröh­li­chem Euro­dance aus der Ago­nie und soll­te allei­ne dafür ein paar Sym­pa­thie­punk­te sam­meln (wird es aber – den Jurys sei Dank, kaum). Dass Olia Tira in Strap­sen auf der Büh­ne steht, dürf­te sicher auch hel­fen; dass sie sich ein paar Topf­un­ter­set­zer an die Ohren gehängt hat, ist aber genau so kon­tra­pro­duk­tiv wie der Saxo­pho­nist, des­sen Dar­bie­tung ungu­te Erin­ne­run­gen an pein­li­che Erleb­nis­se mit sich ans Bein klam­mern­den läu­fi­gen Kötern hoch­kom­men lässt. ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 7 von 12 Punk­ten. Tipp: Platz 16–20.

5. Zypern: Jon Liligreen & the Island­ersLife looks bet­ter in Spring

Und ab hier ist dann Zeit für eine aus­ge­dehn­te Toi­let­ten­pau­se, denn jetzt fol­gen am Stück drei der ödes­ten Rock­bal­la­den aller Zei­ten. Los geht es mit einem (war­um auch immer) für Zypern antre­ten­den wali­si­schen Knei­pen­sän­ger, dem man ger­ne mal ein paar Euro in die (nicht aus­lie­gen­de) Müt­ze wer­fen wür­de, damit er sich end­lich eine neue Gitar­re kau­fen kann. Die Defi­ni­ti­on von Harm­lo­sig­keit – aber zu mei­nem völ­li­gen Unver­ständ­nis scheint es für Harm­lo­sig­keit einen Markt zu geben. ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 von 12 Punk­ten. Tipp: Platz 12–20.

6. Bos­ni­en: Vukašin Bra­jić – Thun­der and Lightning

Harm­los kommt Vuki nicht daher. Ganz im Gegen­teil! Eigent­lich steht er in sei­nem roten Sak­ko und beglei­tet von einem prä­sen­ten, aber farb­lo­sen bos­ni­schen Block von Chorsänger/innen mit unfass­bar schlim­men Fri­su­ren, die meis­te Zeit nur da und schaut in Kame­ra (abge­se­hen von dem wohl unglaub­wür­digs­ten Gitar­ren­so­lo seit Men­schen­ge­den­ken). Das macht er aber so, dass man sich hin­ter­her eine Ziga­ret­te anzün­den möch­te. Der ‘Teriazo­u­me’-Moment die­ses Jahr­gangs, und er lenkt bei­na­he erfolg­reich von dem lang­wei­li­gen Lied ab. ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 4 von 12 Punk­ten. Tipp: Platz 11–20.

7. Bel­gi­en: Tom DiceMe and my Guitar

Der trief­äu­gi­ge James-Blunt-Imi­ta­tor Tom Dice aus Bel­gi­en beschließt das klei­ne Sin­ger-Song­wri­ter-Tri­ple. So sehr er im ers­ten Semi davon pro­fi­tier­te, der net­te, natür­li­che Jun­ge von Neben­an zu sein (denn direkt vor ihm star­te­te der sinis­te­re pol­ni­sche Frau­en­wür­ger), so sehr hat er hier direkt ins Klo gegrif­fen, denn an die­ser Stel­le dürf­te auch dem begeis­te­rungs­fä­higs­ten Rock­bal­la­den­freund lang­sam der Gedulds­fa­den rei­ßen. Alle ande­ren sind sicher schon längst ein­ge­schla­fen. ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 von 12 Punk­ten. Tipp: Platz 18–25.

8. Ser­bi­en: Milan Stan­ko­vić – Ovo je Balkan

Gera­de, wenn man nach zehn Minu­ten der quä­lends­ten Lan­ge­wei­le bereit ist, sei­ne See­le für ein lus­tig cho­reo­gra­fier­tes Upt­em­po­stück zu ver­kau­fen, beamt ein gnä­di­ges Schick­sal die ser­bi­sche Tran­sen­ver­si­on von Lt. Spock auf die Büh­ne, wo er / sie / es, beglei­tet vom offi­zi­el­len aufrechtgehn.de-Preisträger “sexies­ter Tän­zer 2010” (der bär­ti­ge) und zwei Ischen in Lakas Braut­klei­dern, zum fröh­li­chen Buko­vin­a­sound über die Büh­ne hüpft und irgend­was davon trö­tet, dass der Bal­kan regiert. Darf er ger­ne, so lan­ge sei­ne Herr­scher dabei so lus­ti­ge Mireil­le-Mathieu-Perü­cken tra­gen. ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 7 von 12 Punk­ten. Tipp: Platz 1–10.

9. Weiß­russ­land: 3+2But­ter­flies

Ken­nen Sie die Come­dy-Ver­si­on von Cliff Richards ‘Livin’ Doll’? Gemein­sam mit den Young Ones? Die Stel­le am Ende, wo Cliff ver­zwei­felt (und erfolg­los) ruft: “Okay guys, har­mo­nies now!”? Fiel mir jetzt gera­de so ein, ich weiß auch nicht, war­um. Das sirup­ar­ti­ge bela­rus­si­sche Stück und sei­ne dis­ney­haf­te Insze­nie­rung dürf­te so etwas wie die Quint­essenz der Euro­vi­si­on sein, ob man das jetzt gut fin­det oder schlimm. Just imay­gi­ne! ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 8 von 12 Punk­ten. Tipp: Platz 8–18.

10. Irland: Niamh Kava­naghIt’s for you

Teil zwei des Zucker­schock-Kitsch­dop­pels lie­fert das iri­sche Tita­nic-Pla­gi­at mit der sehr offen­sicht­lich in die Jah­re gekom­me­nen Sie­ge­rin von 1993. Sehr geschickt der Trick, sie auf eine Box zu stel­len und die Süd­aus­läu­fer ihres üppi­gen lila­far­be­nen Klei­des dar­über zu dra­pie­ren, so dass sie optisch gestreckt wirkt. Lei­der fand sich kein Weg, ihre Stimm­bän­der so zu stre­cken, dass sie die gro­ße hohe Final­no­te schafft. Ich den­ke, dass sich Nor­we­gen, Weiß­russ­land und Irland gegen­sei­tig die Punk­te weg­neh­men dürf­ten – aber nach dem Semi-Schock am Don­ners­tag weiß ich offen gestan­den nichts mehr. ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 4 von 12 Punk­ten. Tipp: Platz 14–22.

11: Grie­chen­land: Gior­gos Alkai­os & FriendsOpa

Macho, Macho Man - die Vil­la­ge Peo­p­le sind wie­der zurück! Sugard­ad­dy Schorsch Al Kai­da und sei­ne vier jugend­li­chen Stri­cher Tän­zer brin­gen das Kunst­stück fer­tig, mit ihrem per­fekt cho­reo­gra­fier­ten Gestamp­fe und “Uh!”-Gegrun­ze gleich­zei­tig camp und butch zu wir­ken. Auch wenn die unfä­hi­ge Bild­re­gie die Leucht­trom­mel­ein­la­ge kom­plett in den Sand setzt – hier dürf­te das im kol­lek­ti­ven Tief­schlaf däm­mern­de Euro­pa auf­wa­chen, sich ver­wun­dert die Augen rei­ben und anru­fen! Einer der weni­gen ernst­haf­ten Sie­ges­aspi­ran­ten. ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 12 von 12 Punk­ten. Tipp: Platz 1–5.

12. Groß­bri­tan­ni­en: Josh Dubo­vieThat sounds good to me

Gute Güte! Die Bri­ten haben sich als Gim­mick eine IKEA-Spar-Vari­an­te von Ani Loraks beleuch­te­ten Klei­der­schrän­ken (UA 2008) auf die Büh­ne gestellt. Hier sind es aber nur ein paar halb hohe Bil­ly-Rega­le, auf denen sich die drei Chor­sän­ge­rin­nen tum­meln (vor denen Josh Angst zu haben scheint) und stimm­lich mehr kaputt machen als zum Song bei­tra­gen. Zwei ker­ni­ge Tän­zer wir­beln hek­tisch wie auf schlech­tem Speed her­um – aber nicht zu dem lah­men Song, der gera­de läuft. Eine Kata­stro­phe von vor­ne bis hin­ten und ein hei­ßer Anwär­ter auf die Nach­fol­ge von Jemi­ni (UK 2003). ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 2 von 12 Punk­ten, Tipp: Platz 21–25.

13. Geor­gi­en: Sophia Niza­ha­ra­deShi­ne

Einer­seits bin ich den Geor­gi­ern dank­bar für das drei­mi­nü­ti­ge Tanz­spek­ta­kel, das sie da abzie­hen, denn es gibt wenigs­tens dem Auge etwas zu tun und lenkt von der grot­ten­lang­wei­li­gen Bal­la­de ab, zu der die gute Sopho sich die Lun­gen wund schreit. Was das per­ma­nen­te Her­um­schub­sen und Her­um­he­ben von rot geklei­de­ten Frau­en durch weiß geklei­de­te Tän­zer aller­dings mit dem Song zu tun haben soll, bleibt mir schlei­er­haft. Die Bot­schaft, die es sen­det, lau­tet “seht her, wir geben uns rich­tig Mühe” – und das scheint bei den Juro­ren anzu­kom­men. Lus­tig indes der Moment, als Sopho kurz einen Anfall von Augen­zucken erlei­det: kein Wun­der bei all dem unnö­ti­gen Stress! Soll­te das indes als Zwin­kern im Sin­ne von Chia­ra gemeint gewe­sen sein, dann war es aller­dings ein epi­scher Fail. ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 von 12 Punk­ten, Tipp: Platz 2–10.

14. Tür­kei: maN­gaWe could be the same

Schö­ner Kon­trast zu der Num­mer davor, und auch wenn ich mit Rock die­ser Sor­te per­sön­lich Null anfan­gen kann, so ist es doch wenigs­tens ein rea­ler Popact aus den ech­ten Charts. Davon gibt es beim Grand Prix nicht all zu vie­le. Wes­we­gen da eine Robo­ter­frau steht und ver­sucht, sich den Arm abzu­sä­gen, erschließt sich mir immer noch nicht – irgend­je­mand eine Idee? ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 1 von 12 Punk­ten, Tipp: Platz 1–5.

15. Alba­ni­en: Julia­na PashaIt’s all about you

Und ab in die Euro­vi­si­ons­dis­co! Die blon­de Julia­na hat­te sich für das Semi für eine ihrer weni­ger schlim­men Fri­su­ren ent­schie­den, mal sehen, wie sie am Sams­tag antritt. Weh im Auge tut aller­dings der Anblick ihres Klaus-Nomi-Gedächt­nis-Out­fits und des häss­li­chen alten Gei­gers. Fabel­haft hin­ge­gen die drei Alba­net­tes im Back­ground, die den Song tra­gen. ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 7 von 12 Punk­ten, Tipp: Platz 8–18.

16. Island: Hera BjörkJe ne sais quoi

Und wir blei­ben gleich noch eine Run­de auf der Tanz­flä­che für Heras fan­tas­ti­sche Euro­dan­cenum­mer, den offi­zi­el­len schwu­len Bei­trag des Abends. Camp und fut­tig und mit einer fabel­haf­ten dicken Frau als Sän­ge­rin ist das genau die Art von Grand-Prix-Song, für die der Wett­be­werb erfun­den wur­de und aus der er, wenn schon nicht zu 100%, dann aber wenigs­tens zu zwei Drit­teln bestehen soll­te. Wet­ten, dass die ver­schnarch­ten Juro­ren das wie­der anders sehen? ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 12 von 12 Punk­ten, Tipp: Platz 17–23.

17. Ukrai­ne: Aly­o­shaSweet Peo­p­le

Die favo­ri­sie­ren näm­lich eher den ukrai­ni­schen Zom­bie Aly­o­sha. Die sieht im fleisch­far­be­nen Mor­gen­rock mit roten Stoff­fet­zen und in der schwar­zen Ret­tungs­wes­te aus wie ein frisch geris­se­nes Opfer aus der Nacht der leben­den Lei­chen. Und hält uns zu einer Kas­ka­de von Fahr­stuhl­mu­sik-Sound­brei ohne erkenn­ba­ren Refrain mit sau­er­töp­fi­scher Mie­ne einen beleh­ren­den Vor­trag über Umwelt­ver­schmut­zung. Oder so was. Auf­grund ihrer kata­stro­pha­len Aus­spra­che ver­steht man davon aller­dings nur, dass sie abge­füllt ist (“All tho­se Fil­lings take me down”). Von den Juro­ren? Das wür­de ihr Wei­ter­kom­men im Semi zumin­dest erklä­ren! ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 von 12 Punk­ten, Tipp: Platz 2–16.

18. Frank­reich: Jes­sy Mata­dorAllez ola olé

Die Fran­zo­sen haben den Grand Prix ja längst auf­ge­ge­ben und woll­ten hier nur einen poten­zi­el­len Som­mer­hit euro­pa­weit bewer­ben. Mit der Dance­hall-Num­mer ‘Allez ola olé’, dem fran­zö­si­schen Erken­nungs­lied der Fuß­ball-WM, lie­fern sie qua­si neben­bei einen der weni­gen zeit­ge­mä­ßen Stü­cke des Abends ab. Damit der Bei­trag nicht aus Ver­se­hen noch gewinnt – was ange­sichts der schwa­chen Kon­kur­renz durch­aus drin ist – tan­zen Jes­sy und sei­ne Man­nen nach einer sexy Per­for­mance mit viel Arsch­ge­wa­ckel und dem mus­ku­lö­ses­ten frei­en Ober­kör­per des Abends daher am Ende, als die Musik schon aus ist, sicher­heits­hal­ber noch einen Haka (einen ritu­el­len mao­ri­schen Kampf­tanz), um poten­zi­el­le Wäh­ler ein­zu­schüch­tern und abzu­schre­cken. Könn­te trotz­dem eng wer­den. ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 8 von 12 Punk­ten, Tipp: Platz 1–18.

19: Rumä­ni­en: Pau­la Seling + Ovi Cernăuţe­a­nu: Play­ing with Fire

Rumä­ni­en lie­fert das Update zum bri­ti­schen ‘Rock Bot­tom’ von 1977. Nicht, dass es eins gebraucht hät­te. Aber die Zwei machen das nicht schlecht, und auch wenn man an eine Roman­ze zwi­schen dem glub­schäu­gi­gen Ovi und der in der Berufs­klei­dung einer Domi­na auf­tre­ten­den, deut­lich bes­ser aus­se­hen­den und stimm­ge­wal­ti­ge­ren Pau­la nicht glau­ben mag – wenigs­tens schei­nen sich die Bei­den zu mögen, anders als das däni­sche Pär­chen. ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 3 von 12 Punk­ten, Tipp: Platz 2–15.

20. Russ­land: Peter Nalitch & FriendsLost & forgotten

Ja, ich gebe es ger­ne zu: die Genia­li­tät des rus­si­schen Kla­ge­ge­sangs, vor­ge­tra­gen vom Peters­bur­ger Bet­tel­stu­den­ten­chor, erschließt sich nur den Wenigs­ten. Ich muss­te es auch erst mehr­fach hören, um mich in das iro­nisch gemein­te Lamen­to zu ver­lie­ben. ‘Lost & for­got­ten’ ist das dies­jäh­ri­ge ‘Poku­saj’ und wer immer die­ses Lied auch so sehr mag wie ich, ist mein Freund. 😉 ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 12 von 12 Punk­ten. Tipp: Platz 11–25.

21. Arme­ni­en: Eva RivasApri­cot Stone

Dach­te ich bis ges­tern, Miros Motor­rad­les­ben­fri­sur sei an Scheuß­lich­keit nicht zu über­bie­ten, muss ich mit mit einem Blick auf Evas Vasen­tän­zer kor­ri­gie­ren. Bei sei­nem Anblick wünsch­te ich die Vase neben mir, um mich hin­ein über­ge­ben zu kön­nen. Das aber wür­de ich ihm und vor allem Eva nie­mals ins Gesicht sagen: die Frau ist 1 Meter 95 groß und hat gele­gent­lich einen Blick drauf, der einem das Blut in den Adern gefrie­ren lässt. ‘Apri­cot Stone’ hat übri­gens alles, was ein Gewin­ner­ti­tel braucht: er ist ein­gän­gig und tanz­bar, ver­fügt über folk­lo­ris­ti­sche Bei­mi­schun­gen und absur­de Requi­si­ten – und wür­de im Fal­le sei­nes Sie­ges eine hoch unter­halt­sa­me poli­ti­sche Kon­tro­ver­se ob sei­ner sub­til natio­na­lis­ti­schen Unter­tö­ne aus­lö­sen! Also, stimmt für Eva! ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 10 von 12 Punk­ten, Tipp: Platz 1–5.

22. Deutsch­land: Lena Mey­er-Land­rutSatel­li­te

Keith Mills von AKOE, der den deut­schen Bei­trag hasst, schrieb: “auf der Büh­ne wirkt sie wie jemand, der ganz schnell eine Toi­let­te fin­den muss, bevor noch ein pein­li­ches Unglück pas­siert” – und hat damit nicht ganz Unrecht! Beru­hi­gen­der­wei­se war in den deut­schen Oslo-Blogs zu lesen, dass die Kame­ras mitt­ler­wei­le stär­ker auf Lena fokus­sie­ren und sich ihr natür­li­cher Charme deut­li­cher über­trägt. Eigent­lich geht hier alles Gedeu­tel fehl: Lena wird machen, wofür wir sie aus­ge­wählt und nach Oslo geschickt haben: näm­lich sie selbst sein! Und alles wird gut wer­den. ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 10 von 12 Punk­ten. Tipp: Platz 8.

23. Por­tu­gal: Fili­pa Aze­ve­doHá Dias assim

Auch bei die­ser Start­rei­hen­fol­ge (DE-PT) haben wir qua­si eine Dop­pe­lung: zwei gut aus­se­hen­de jun­ge Frau­en, die bei­de nicht wirk­lich sin­gen kön­nen. Nur, dass das bei Lena Kon­zept ist und bei Fili­pa Unfall. Und dass Lena einen flot­ten, ein­gän­gi­gen Pop­song hat und Fili­pa eine einschläfernde,dröge Bal­la­de. Vor­teil für uns: auch die hete­ro­se­xu­el­len Män­ner, die im ers­ten Semi noch mit den Augen hör­ten und abstimm­ten, wer­den dies­mal ihre Vote an das attrak­ti­ve­re Ange­bot von bei­den geben – und das ist ein­deu­tig das deut­sche! ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 von 12 Punk­ten. Tipp: Platz 21–25.

24. Isra­el: Harel Ska’atMil­lim

Und der zwei­te Sarg­na­gel in Fili­pas, nun ja, Sarg, kommt in Form des israe­li­schen Milch­bu­bis. Auch er hat eine ein­schlä­fern­de, drö­ge Bal­la­de am Start: ohne Refrain, ohne Mit­singmög­lich­keit, in einer unhar­mo­ni­schen Spra­che und mit einer beacht­li­chen Anzahl schie­fer Töne. Aber die Töne, die er trifft, klin­gen ein­dring­lich – und 85% aller schwu­len und weib­li­chen Zuschau­er wol­len mit ihm in die Kis­te. Und des­we­gen sahnt er die Stim­men ab in die­sem Duell. (Den­ke ich. Dank der Jurys kann es natür­lich auch sein, dass alles, was BPM hat, hin­ten lan­det und alles, wozu man sich die Puls­adern auf­schnei­den möch­te, vor­ne. Was weiß denn ich schon?) ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 von 12 Punk­ten. Tipp: Platz 2–12.

25. Däne­mark: Cha­née & N’E­ver­greenIn a Moment like this

Das Schlimms­te zum Schluss. Die Musik­zom­bies Schan­tall und Never­green (wie pas­send!), zwei sich offen­sicht­lich has­sen­de Figu­ren mit der Aus­strah­lung einer abge­lau­fe­nen Tüte H‑Milch, haben sich der alten Poli­ce-Num­mer ‘Every Breath you take’ bemäch­tigt, ihr jedes noch vor­han­de­ne Leben aus­ge­saugt und prä­sen­tie­ren die Lei­che nun mit toten Augen vor der Herz­blatt-Trenn­wand. Wer so etwas gut fin­det, kann selbst nicht mehr am Leben sein – dass die Num­mer ins Fina­le kam, macht mir dem­entspre­chend Angst! Ich hof­fe nur, dass sie als letz­ter Teil des Depres­si­ons-Tri­ples aus PT, IL und DK dies­mal abka­cken. ◊ Aufrechtgehn.de-Wertung: 0 von 12 Punk­ten, Tipp: Platz 21–25.

22 Comments

  • Es gibt zwei gute Grün­de, war­um Spa­ni­en gewin­nen soll­te. Ers­tens: Ich rufe dafür an. Zwei­tens: Farb­lich passt das alles sehr gut zum dies­jäh­ri­gen Logo. 😉 Nore­gen ist lei­der wirk­lich bes­ser als von mir gewollt. Oder ich hab es mir mitt­ler­wei­le auch schön gehört – irgend­wie fin­de ich seit die Pro­ben begon­nen haben, irgend­wie kei­nen Bei­trag mehr grot­ten­schlecht. Selbst Groß­bri­tan­ni­en fin­de ich nicht mehr so schlecht wie bis­her gefürch­tet. Trotz­dem braucht es da noch irre viel Arbeit am Auf­tritt. Einen moder­ne­ren Song wer­den sie jetzt wohl kaum noch bekom­men. Frank­reich bie­tet nichts wirk­lich über­ra­schen­des. Bei dem Lied erwar­tet man, dass die da irgend­wie her­um­tan­zen und sie tun es auch. That’s it. Lena und Satel­li­te wir­ken für mich in Oslo irgend­wie out of place. Wie von einem frem­den Stern ein­ge­bro­chen. So gar nicht wie Euro­vi­si­on. Ich hof­fe, das ist ein gutes Zeichen!

  • Lena: Bit­te ent­fer­ne sofort den Chor, oder Ihr gefähr­det die gan­ze Mis­si­on! Der Sound erscheint sehr schlecht abgemischt

  • Es gibt sehr wohl einen Grund, war­um Spa­ni­en die­ses Jahr gewin­nen soll­te: Weils näm­lich mein dies­jäh­ri­ger Lieb­lings­bei­trag ist! (Ohne den blö­den Zir­kus noch ein biss­chen lie­ber.) Und wie ich an Litt­le Imp sehe, ste­he ich mit die­ser Mei­nung ja auch nicht völ­lig allei­ne da… 😀

  • Von die­ser Auf­nah­me lässt sich über­haupt kein Schluss über die tat­säch­li­che Ton­ab­mi­schung schlie­ßen. Im TV wird sich das schon alles ‘rich­tig’ anhö­ren. Ich plä­die­re aber stark dafür, dass Lena sich im Fina­le immer noch nicht für eins von den bei­den Paar Schu­hen ent­schie­den hat. So mit den bei­den ver­schie­de­nen Tre­tern auf­zu äh… tre­ten, das wäre doch typisch Lena 😉

  • … Bin ich der ein­zigs­te der den Chor zu laut fand? Man hör­te im Refrain ja fast nix von lena…

  • Was haben eigent­lich alle mit Nor­we­gen? Das ran­giert doch zusam­men mit Weiß­russ­land im Bereich der uner­träg­lich schmalz­trie­fen­den Dis­ney­/­Mu­si­cal-Schmacht­fet­zen. Und dem Herrn Sol­li-Tan­gen wach­sen noch nicht mal Schmetterlingsflügel…

  • Spanien=#1? Von den Fina­lis­ten war Spa­ni­en am bes­ten – wür­de auch auf Sieg tip­pen, wenn es eine bes­se­re Start­num­mer hät­te. Aber da man ja jetzt schon frü­her anru­fen kann, muss der Start­platz kein Nach­teil mehr sein, oder? Zumal die Jury ja eh alles unbe­re­chen­bar macht. Nor­we­gen, UK und auch Frank­reich waren grot­tig. Zu Deutsch­land nur so viel.…ein Sieg wird es zu 90% nicht. Der Hype lässt sich nicht auf Euro­pa über­tra­gen, nicht nach einem ein­zi­gen Auf­tritt, der vie­le wohl ehr irri­tiert und rat­los zurück­las­sen wird.

  • Nur, um das klar zu stel­len… Ich mag den spa­ni­schen Bei­trag sehr und hät­te nicht das Gerings­te dage­gen, wenn er gewön­ne! Im Gegen­satz zu dem nor­we­gi­schen Gesei­re, wo ich instän­dig hof­fe und bete, dass das abschmiert, weil ich es näm­lich has­se wie die Pest! Lei­der sagt mir mein Bauch­ge­fühl, dass es anders­rum aus­ge­hen könn­te. 😥 Aber die­ses Jahr ist das Ren­nen nun wirk­lich so offen wie seit Lan­gem nicht mehr. Ganz schwer, Vor­her­sa­gen zu machen. Was die bis­he­ri­gen Favo­ri­ten angeht, lässt sich mit eini­ger Sicher­heit nur sagen, dass Däne­mark drau­ßen ist (die wer­den es nicht ins Fina­le schaf­fen, dar­auf wet­te ich) und Aser­bai­dschan etwas wack­li­ger gewor­den ist (wobei ein Sieg von ‘Drip Drop’ immer noch drin ist, solan­ge Saf­u­ra nicht die Trep­pe run­ter fliegt). Spa­ni­en, fürch­te ich, könn­te im Fina­le von ande­ren Bei­trä­gen über­strahlt wer­den (lei­der auch gera­de von Nor­we­gen) und von daher uner­war­tet (und unge­recht) schlecht abschnei­den. Außer­dem glau­be ich, dass ange­sichts der Flut von Retro-Bei­trä­gen und lah­men Bal­la­den die­ses Jahr ein zeit­ge­mä­ßes Upt­em­po­stück gewin­nen könn­te, als da wären: FR, AZ, DE. Aber, wie gesagt, es ist alles offen.

  • Bei Spa­ni­en hof­fe ich auf eine gute Plat­zie­rung, hät­te auch gegen einen Sieg nichts ein­zu­wen­den. Song und Auf­tritt gefal­len mir ein­fach. Frank­reich ist Schrott, Nor­we­gen zu durch­ge­stylt und daher lang­wei­lig, bei Josh gefal­len mir nur die drei opti­schen Lecker­bis­sen im Hin­ter­grund. Bei den Upt­em­po­stü­cken hof­fe ich eher auf Alba­ni­en, so wie 2009 schon. Einen Sieg von Lena hal­te ich nicht für mög­lich. Da müß­te schon die Mehr­zahl der Anru­fer aus Hete­ros bestehen. Aber etwas ähn­li­ches hat ja bei Lor­di und den Hard­rock­fans auch funk­tio­niert, also abwarten.

  • Rat­los Ich war vor kaum einem ESC so rat­los, wenn es um die Vor­her­sa­ge des mög­li­chen Gewin­ners geht. Azer­bai­jan ist der offi­zi­el­le Favo­rit, wenn es nach den Buch­ma­chern geht. Aber so ganz sicher kann man sich wegen der Jury eben nicht sein. Letz­tes Jahr hat sie Azer­bai­jan nicht wirk­lich unter­stützt. Die vie­len Bal­la­den wer­den sich hof­fent­lich gegen­sei­tig Punk­te weg­neh­men, dann blie­be wirk­lich der Sieg einer Up-Tem­po Num­mer: und das sind ja nicht so vie­le. Ob es Alba­ni­en schaf­fen kann? Oder doch Rumä­ni­en? Mol­dau und Litau­en schlie­ße ich mal aus, fürs Fian­le könn­te es rei­chen aber es fehlt doch die Sub­stanz für einen Sieg. Gilt auch für GR. An Lena’s Sieg glau­be ich ehr­lich gesagt nicht, weil Sound und Per­for­mance doch sehr spe­zi­ell sind, um nach ein­ma­li­gen sehen/hören ver­stan­den zu wer­den. Dt. hat­te Wochen, um sich an Lena zu gewöh­nen – das lässt sich nicht so ein­fach auf Euro­pa übertragen.

  • Ges­tern konn­te man im Live­jour­nal von OnEu­ro­pe das hier lesen: […]‘Late on Thurs­day night, ear­ly on Fri­day mor­ning, we’ll final­ly get to hear the final con­test play­list. And it’ll tell us every­thing. Run­ning the final 25 through, back to back, in the cor­rect order some­thing is going to just sud­den­ly sound RIGHT. And I’ve a fun­ny fee­ling that the iden­ti­ty of that some­thing is going to sur­pri­se us all.’[…] Ich glaub, genau das wird pas­sie­ren. Viel­leicht gewinnt ja doch… öhm.…au weia. Kei­ne Ahnung. Die Live-Berich­te hel­fen da auch nur teil­wei­se wei­ter. So offen war das Ren­nen seit 2005 nicht mehr, obwohl wir da glaub ich doch alle irgend­wie schon ahn­ten, dass es auf Grie­chen­land raus­läuft. Wenn man das auf die­ses Jahr über­trägt dann.…. … dann wird es Baku 2011. Obwohl das nun wirk­lich das Aller­letz­te ist, was ich mir wün­sche – nicht wegen Saf­u­ra, aber wegen ihres Lan­des. Aser­bai­dschan wäre wahr­schein­lich als Gast­ge­ber noch gru­se­li­ger als Russ­land. Aber gut – war­ten wirs ab. Viel­leicht kön­nen wir ja nächs­tes Jahr doch nach Ams­ter­dam fahren 🙂

  • [quote=Tamara]Aber gut – war­ten wirs ab. Viel­leicht kön­nen wir ja nächs­tes Jahr doch nach Ams­ter­dam fah­ren :-)[/quote] Ja klar. War­um nicht gleich nach Ljubljana? 😀

  • Ljublja­na? Wenn sie vor­her einen Kne­bel­ver­trag unter­schrei­ben, dass dann aus­schließ­lich the one and only Peter Poles die Shows mode­rie­ren darf, bin ich sofort dabei 😀

  • Nur, dass Saf­u­ra kei­ne Über­ra­schung wäre, da mas­sig PR dafür getrie­ben wur­de und sie auch bei den Buch­ma­chern vorn liegt. Ich bin immer noch schwer für Madrid oder Bar­ce­lo­na 2011. Alter­na­ti­ven wären höchs­ten Ber­lin oder Jeru­sa­lem. Danach könn­te mei­ne per­sön­li­che Rang­lis­te eigent­lich nicht näher bestim­men. Da gibt es dann echt vie­le, bei denen mich ein Sieg auch nicht stö­ren wür­de (z.B. Tür­kei, Grie­chen­land, Ser­bi­en, Frank­reich). Aber total freu­en wür­de ich mich bei den drei­en. Ich glau­be Algo peque­nito hat auch bes­te Chan­cen mein neu­es ESC-Lieb­lings­lied ever zu wer­den. Das wäre mit einem Sieg dann schon extrem geil. 😈 Erwar­ten tue ich aber eigent­lich nichts. Zumin­dest ein span­nen­des Voting wäre aber mal wie­der fällig.

  • revo­lu­tio­när reak­tio­när [quote=aufrechgehn]die arme Lena, die sich bei ihrer ers­ten Pres­se­kon­fe­renz wei­te­re Cool­ness­punk­te dadurch erwarb, dass sie den hol­län­di­schen Bei­trag tref­fend ‘revo­lu­tio­när reak­tio­när’ nannte[/quote] Das Zitat stammt von Ste­fan Raab.

  • wie oben bereits von onlime ange­merkt, ist der Ton der Vide­os nicht die Saalabmischung.

  • Ich möch­te gar nicht wis­sen, was hier zu lesen sein wird, wenn zum Bei­spiel Bel­gi­en (Tipp sowohl von Jan Feddr­sen als auch vom Prinz-Grand­prix-Blog, aber was wis­sen die denn schon?) oder etwas ähn­li­ches gewin­nen soll­te. Ich kann schon förm­lich sehen, wie dann alles hier explo­diert. 😆 Zur Tür­kei: Also wir haben da einen Sän­ger, der augen­schein­lich mensch­lich ist und auf der ande­ren Sei­te die Frau in Robo­ter­kluft. Robo­ter gleich nicht mensch­lich. Die bei­den sind anders. Dann schält sie sich aus ihrer Ver­pa­ckung und offen­bart sich eben­falls als Mensch. Das Sägen hat kei­nen Sinn und Zweck, außer ein paar hüb­sche (?) Fun­ken. Jeden­falls sind sie am Ende des Lie­des gleich. Natür­lich wäre das alles viel lus­ti­ger gewe­sen, wenn man visu­ell den ande­ren Weg gegan­gen wäre, die Frau nicht ver­packt hät­te und der Lead­sän­ger sich auf der Büh­ne in einen ost­eu­ro­päi­schen Nut­ten­fum­mel wirft, damit sie gleich sind. Aber die tür­ki­sche Dele­ga­ti­on hat da offen­bar anders ent­schie­den. 😉 Und 2/3 tra­di­tio­nel­le Euro­dis­co? Ne, ich glau­be, das wür­de ich nicht aus­hal­ten. Ich mag den ESC wegen sei­ner Viel­falt. Wer heu­te Abend gewinnt bleibt die gro­ße Fra­ge. Ich weiß es abso­lut nicht. Wenn man dem AKOE Blog Glau­ben schen­ken darf, so haben in der Jury­pro­be min­des­tens die Hälf­te aller Acts so gut gesun­gen und per­formt, dass sie Sieg­chan­cen haben. Wahr­schein­lich kommt es dann wirk­lich auf den heu­ti­gen Auf­tritt an. Wer kann vor dem Mil­lio­nen­pu­bli­kum strah­len? Wer zeigt (erneut) Ner­ven? Wer konn­te sei­ne Stim­me am Bes­ten vor Erkäl­tun­gen schüt­zen? Von den wei­ter­ge­kom­me­nen Semi­fi­na­lis­ten hat mich die Tür­kei am meis­ten über­zeugt, gefolgt von Bel­gi­en und Isra­el (hat lei­der Ner­ven gezeigt). Arme­ni­en und Grie­chen­land gefal­len mir auch sehr gut. Von den Fina­lis­ten sind mei­ne Favo­ri­ten Deutsch­land und Frank­reich, sowie immer noch als Top­fa­vo­rit Spa­ni­en. Auch wenn ich eben­falls befürch­te, dass mei­ne Anru­fe für Algo peque­nito umsonst sein wer­den, das sieht eher nach einem Patri­cia Kaas Ergeb­nis aus – aller­dings mit weni­ger ret­ten­den Jury­vo­ten. Aber man weiß ja nie. Ich befürch­te ohne­hin, dass die­ses Jahr Tele­vo­ting- und 50/50-Sie­ger unter­schied­lich sein könn­ten und dann am Ende der gro­ße Krach los geht. Einen Alex­an­der Rybak, der über­all abräu­men kann, sehe ich die­ses Jahr jeden­falls nicht.

  • [quote=Little Imp]Ich möch­te gar nicht wis­sen, was hier zu lesen sein wird, wenn zum Bei­spiel Bel­gi­en (Tipp sowohl von Jan Feddr­sen als auch vom Prinz-Grand­prix-Blog, aber was wis­sen die denn schon?) oder etwas ähn­li­ches gewin­nen soll­te. Ich kann schon förm­lich sehen, wie dann alles hier explo­diert. 😆 Und 2/3 tra­di­tio­nel­le Euro­dis­co? Ne, ich glau­be, das wür­de ich nicht aus­hal­ten. Ich mag den ESC wegen sei­ner Viel­falt. [/quote] Da kann ich mich völ­lig anschlie­ßen. Gera­de die Viel­falt, die eben durch unter­schied­li­che Geschmä­cker zustan­de­kommt, macht’s. Ich habe nichts gegen gut­ge­mach­ten Euro­dis­co oder ‑tech­no (bei­spiels­wei­se fand ich Island 2008 mit This is my life spit­ze), aber das ist doch nicht alles. Ich fin­de es schon sehr ein­sei­tig, dass von den meis­ten Komnmen­ta­to­ren hier wohl die Mei­nung ver­tre­ten wird, dass alle Songs tanz­bar und fröh­lich sein müs­sen. Umd dass nur die stets ver­däch­ti­gen Juries Bal­la­den schön fin­den könn­ten. Auch wenn mein pri­va­ter Musik­ge­schmack eher Hard­rock ist, dreue ich mich total, dass es Por­tu­gal und vor allem Geor­gi­en ins Fina­le geschafft haben. Bei letz­te­rem ist mir die Tan­ze­rei zwar etwas zu über­trie­ben, aber drö­ge oder gar lang­wei­lig sind bei­de Bei­trä­ge kei­nes­wegs. Und nach­dem mei­ne gelieb­ten Fin­nin­nen und Kroa­tin­nen aus­ge­schie­den sind, sind mei­ne Top­fa­vo­ri­ten, für die ich auch anru­fen wer­de, wenn sie nicht die Per­for­mance ver­sem­meln, ganz ein­deu­tig Alba­ni­en (wei­ter­hin) und die Ukrai­ne (moch­te ich anfangs weni­ger, fin­de ich inzwi­schen Spit­ze). Und ich bin kei­ne Jury, son­dern stink­nor­ma­ler Tele­vo­ter und ESC-Fan.

  • ach, Bel­gi­en geht doch durch­aus (aehn­lich wie bei Schwe­den) – selbst, wenn man den Song nicht mag, ist es zumin­dest etwas mit Herz­blut. Einer der Gruen­de, war­um ich sowohl Ukrai­ne als auch Isra­el die­ses Jahr mitt­ler­wei­le sehr mag. Grund fuer eine schwe­re Kri­se wae­re wohl allein Dae­ne­mark, auch wenn sie mitt­ler­wei­le bes­ser gewor­den sein sol­len. Aber viel­leicht ist die­se Offen­heit auch genau das, was der ESC mal wie­der gebraucht hat – idea­ler­wei­se ein Abstim­mungs­er­geb­nis, das erst mit den aller­letz­ten Dou­ze Points ent­schie­den wird. Das hat­ten wir wirk­lich schon lan­ge nicht mehr. Und da, wenn ich mich recht ent­sin­ne, Arme­ni­en als letz­tes abstimmt, und die wohl kaum das letz­te Votum nach Baku gehen las­sen.… *grins

  • Ich habe nicht den Ein­druck, daß die meis­ten hier nur fröh­li­che Songs mögen. Auch Bal­la­den kön­nen toll sein, nur die­ses Jahr sind die meis­ten lang­sa­men Titel (nach mei­ner per­sön­li­chen Mei­nung) ein­fach lang­wei­lig. Aus­nah­me war Kroa­ti­en, aber die sind nun raus. Die Ukrai­ne fin­de ich immer noch furcht­bar, dage­gen ist Geor­gi­en ein wah­res High­light. Sofia’s Song reißt mich zwar auch nicht vom Hocker, aber sie hat für mich die bes­te Stim­me des Wett­be­werbs. Mei­ne Lieb­lin­ge heu­te sind Alba­ni­en, Spa­ni­en und Arme­ni­en. Dabei hof­fe ich wenigs­tens auf eine span­nen­de Wer­tung, denn ein Favo­rit wie letz­tes Jahr ist nicht in Sicht. Las­se mich über­ra­schen und hal­te alles für mög­lich. Brüs­sel 2011 wür­de mich auch nicht mehr wundern.

  • Wow – ich bin der Ers­ter, der hier Lena gra­tu­liert! 😀 Als Deutsch-Jugo­sla­we geht es mir die letz­ten Jah­re ver­dammt gut! 2007 siegt ser­bi­en, jetzt Deutsch­land – WOW. Ein­fach geil!!! Es ist so geil ESC-Fan zu sein :D!

  • SHE DID IT!!! Ich kann’s noch gar nicht fas­sen 😀 Herz­lichs­te Gra­tu­la­tio­nen an Lena, Ste­fan, den Hea­vy­to­nes, den Kom­po­nis­ten und Tex­tern natür­lich nicht zu ver­ges­sen und alle, die damit zu tun gehabt haben. Alles rich­tig gemacht!!! * * * Und mit dem Mythos ‘die mögen uns ja eh nicht’ ist damit auch auf­ge­räumt – es gibt von nun an kei­ne bil­li­gen Ent­schul­di­gun­gen mehr für schlech­te Bei­trä­ge und schlech­te Platzierungen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert