We don’t wan­na Raab-him

Gleich dop­pelt ist unse­re Euro­vi­si­ons­ver­tre­te­rin Lena Mus­ter-Füll­gut heu­te mit eher rand­stän­di­gen Nich­tig­kei­ten The­ma in einer auf­la­gen­star­ken deut­schen “Zei­tung” (Zitat Dirk Bach). Die weckt die Hoff­nung, dass der Kelch einer Mode­ra­ti­on der dies­jäh­ri­gen Show durch den für sol­cher­lei Auf­ga­ben von natio­na­ler Trag­wei­te völ­lig unge­eig­ne­ten Ste­fan Raab doch noch an uns vor­über gehen könn­te – falls näm­lich Lena in Düs­sel­dorf eins sei­ner Lie­der singt. Bei­na­he genug Grund, beim Vor­ent­scheid-Fina­le doch für ‘What hap­pen­ed to me’ anzu­ru­fen! Außer­dem hängt der Raab-Vor­gän­ger und Grand-Prix-Opi Ralph Sie­gel mal wie­der sein Fähn­chen in den Wind und kriecht der von ihm bis vor Kur­zem noch gediss­ten Lena bis zum Anschlag hin­ten rein. Grund: er hät­te auch ger­ne mal wie­der einen Bei­trag beim deut­schen Vorentscheid.

httpv://youtu.be/B1HaB-95jyU
Sie­gels mal­te­si­sches Lena-Imitat

Zwar flog das von Raab geschrie­be­ne ‘That again’ am Mon­tag raus (“Ha ha!” [Zitat Nel­son Munoz]), aber das von Lena Saa­le-Unstrut mit tat­kräf­ti­ger Unter­stüt­zung ihres Men­to­ren ver­fass­te ‘What hap­pen­ed to me’ schaff­te es ins Fina­le. Soll­te es dort als Unser Song für Deutsch­land gewählt wer­den, darf Raab nicht durch die Show füh­ren. “Eine Ergän­zungs­re­gel des Euro­vi­si­on Song Con­test besagt, dass ein Mode­ra­tor nicht auch an einem Song betei­ligt sein darf,” zitiert das Blatt die NDR-Spre­che­rin Iris Bents. Die­se Regel ist neu: noch 2008 mode­rier­te der ehe­ma­li­ge Euro­vi­si­ons­teil­neh­mer Zel­j­ko Jok­si­mo­vic (‘Lane moje’) als Gast­ge­ber in Bel­grad den von ihm geschrie­be­nen ser­bi­schen Bei­trag ‘Oro’, gesun­gen von Jele­na Tomaše­vic, an. Aller­dings soll­te Deutsch­land unbe­dingt den abge­fah­re­nen, wage­mu­ti­gen und nicht von Raab geschrie­be­nen Song ‘Taken by a Stran­ger’ nach Düs­sel­dorf schi­cken, wenn wir in die Top Ten kom­men und einen Cool­ness-Bonus ein­heim­sen wol­len. Auch wenn die Vor­stel­lung, um die inter­na­tio­na­le Bla­ma­ge einer Mode­ra­ti­on durch Ste­fan Raab her­um­zu­kom­men, natür­lich ver­lo­ckend ist…

httpv://www.youtube.com/watch?v=So8J9DJH3zc
Dar­auf einen Amsel­fel­der! Jele­na Tomaše­vic mit dem Lied des Moderators

Der Euro­vi­si­ons-Has­be­en (wann zieht er eigent­lich ins Dschun­gel­camp ein?) Ralph Sie­gel war nach der ers­ten Vor­ent­schei­dungs­run­de über­ra­schend voll des Lobes für die bis vor weni­gen Tagen von ihm noch abschät­zig als “Schätz­chen” bezeich­ne­te Lena: sie habe “Rie­sen-Fort­schrit­te gemacht” und sei “zehn Mal bes­ser als im Vor­jahr”. So eine Aus­sa­ge aus Sie­gels Mund macht mir Angst um unse­re Chan­cen! Hin­ter­grund des Ein­ge­schlei­mes: der Dut­zend­ein­rei­cher kri­ti­sier­te, dass so vie­le aus­län­di­sche Kon­kur­ren­ten die Lie­der für Lena schrie­ben und for­der­te mehr Chan­cen für deut­sche Kom­po­nis­ten – sprich: für ihn…

13 Comments

  • Ich fin­de ja, dass es eines von Sie­gels bes­se­ren Lie­dern ist – mit Lena als Inspi­ra­ti­on aller­dings auch kein Wun­der. Mit der rich­ti­gen Inspi­ra­ti­on war er ja immer gut (Dschinghis Khan, Thea­ter, John­ny Blue). Natür­lich ist das Lied seich­ter als Satel­li­te, bie­de­rer als Love me und strom­li­ni­en­för­mi­ger als Bee, sber den­noch ein eini­ger­ma­ßen hör­ba­rer, quir­li­ger Pop­song in ‑wie nicht anders zu erwar­ten – sehr tra­di­tio­nel­ler Mach- und Har­mo­nien­art, so dass ich nicht unbe­dingt von bil­lig und unter­ir­disch spre­chen wür­de. Unter­ir­disch ist eher, dass Herr Sie­gel auf der einen Sei­te Lena kri­ti­siert und auf der ande­ren selbst etwas für sie geschrie­ben hat. Und bil­lig ist es, jetzt mit die­sem Lied und einer nichts­sa­gen­den Lena-Kopie in Mal­ta anzu­tre­ten. Da kann in Düs­sel­dorf nur das Ori­gi­nal gewin­nen. Ich hof­fe, dass die Mal­te­ser also nicht dar­auf her­ein­fal­len, denn das haben sie wirk­lich nicht verdient.

  • Genau, die Mal­te­ser haben gefäl­ligst mal wie­der eine dicke Schmacht­bal­la­den schmet­tern­de Matro­ne zu schicken!

  • Ich dach­te, die Kom­po­nis­ten hät­ten letz­tes Jahr die Songs schon vor­ab ein­ge­reicht, bevor über­haupt klar war, wer USFO gewin­nen wür­de… ❓ * * * ‘Das wur­de wie alles, was ich mache, bei Raab abge­lehnt.’ Jetzt wäre es inter­es­sant zu erfah­ren, wie er ‘abge­lehnt’ defi­niert. Durf­te er gar nicht erst ein­rei­chen, oder hat’s ein­fach nicht für’s USFO-Fina­le gereicht? Wenn er den Ver­dacht hegt, er darf nicht, weil er Ralph Sie­gel heißt, könn­te er doch sein Mate­ri­al unter einem Pseud­onym ein­rei­chen – sofern sein Ego nicht all­zu sehr dar­un­ter leidet…

  • Was ich noch hin­zu­fü­gen möch­te: Die klei­ne Dome­ni­que ist ja ganz knuf­fig so weit – aber der Song, sor­ry, der ist Schrott… Wenn es also nicht so war, dass Onkel Ralph gar nicht erst ein­rei­chen durf­te, son­dern so, dass der Song es ledig­lich nicht ins USFO-Fina­le geschafft hat, dann ging das voll­kom­men in Ordnung.

  • [quote]Ich dach­te, die Kom­po­nis­ten hät­ten letz­tes Jahr die Songs schon vor­ab ein­ge­reicht, bevor über­haupt klar war, wer USFO gewin­nen würde…[/quote] Stimmt. Ande­rer­seits wird einem gewief­ten Fuchs wie Sie­gel von der ers­ten Show an klar gewe­sen sein, dass das ‘Schat­zi’ am Ende gewinnt. Und wie ich ihn ken­ne, könn­te er ver­mut­lich sogar vor­sorg­lich meh­re­re Songs ein­ge­reicht haben, einen für Lena, einen für Jen­ni­fer… etc.

  • ich dach­te, er mein­te für 2011. der ein­sen­de­schluss oder zumin­dest ers­te vorein/ausgrenzungen der bewer­bun­gen sind sicher längst getroffen.

  • Was das letz­te Jahr angeht, so hat – zumin­dest hieß es so im Vor­feld – die koope­rie­ren­de Plat­ten­fir­ma aus einem gro­ßen Pool an vor­han­de­nen Lie­dern aus­ge­wählt. Wie Ralph Sie­gel da was ein­rei­chen hät­te kön­nen, soll­te er mal erklä­ren. Es war sogar so – auch hier stüt­ze ich mich auf das, was man gehört hat – dass Julie Frost über­rascht war, nicht wuss­te, auf wel­chem Wege sie in die Aus­wahl gelangt ist. Zumal sie zuvor vom Wett­be­werb nie was gehört hat­te. Ich ver­mu­te sehr stark, dass es Herr Sie­gel nicht gaaaar so genau mit der Ehr­lich­keit nimmt. In der Ver­gan­gen­heit war es auch oft so, dass er sehr genau über­legt hat im Vor­feld, wel­che The­men denn aktu­ell beim Publi­kum ankä­men, sich danach aus­ge­rich­tet hat. Inso­fern passt es auch, dass er nun auf den ‘Lena-Zug’ mit auf­ge­sprun­gen ist. I’ LL FOL­LOW THE SUNS­HI­NE trägt auch ganz die Hand­schrift des­sen, was er in den letz­ten Jah­ren in ver­schie­dens­ten Län­dern ein­ge­reicht hat: Ein altern­der Kom­po­nist bemüht sich ‘aktu­ell’, ‘modern’ zu sein und man hört der Num­mer an, dass er auf die­sen Zug nicht (mehr) auf­sprin­gen kann. Er hat kein Händ­chen für so eine Musik­rich­tung, ver­mut­lich auch kei­ne Con­nec­tions zu Pro­du­zen­ten, die das WIRK­LICH flott abmi­schen. Und her­aus kann dabei fol­ge­rich­tig nur so etwas leicht Ange­staub­tes kommen.

  • Hach ja, irgend­wie würd einem doch was feh­len, wenn das alte Schlacht­ross sich nicht jedes Jahr wie­der sel­ber ins Gespräch brin­gen wür­de. Und dann noch so grad­li­nig und sich sel­ber treu dar­in, dass er sich eben in nix sel­ber treu ist. Sich so über Lena zu äußern, wie er es übli­cher­wei­se tut, dann ein Lied für sie zu schrei­ben, das (na sowas aber auch) abge­lehnt wird, die­ses Lied dann an die zwei­te oder drit­te Wahl wei­ter­zu­rei­chen… Näää, wat cha­rak­ter­los, da geb ich Litt­le Imp zu 100% recht. Übri­gens ist das mit der zwei­ten Wahl ja schon mal schief­ge­gan­gen, wie wir wis­sen, wobei ich nicht sicher bin, ob Frau Ofa­rim mit die­sem Zaaaait-Zaaaait-Geschmon­ze soooo viel bes­ser abge­schnit­ten hät­te als dat Bian­ca. Aber ich schwei­fe ab. Jeden­falls ist I’ll fol­low the suns­hi­ne reich­lich gru­se­lig, aber ich ste­he auch gene­rell nicht auf die­se Art Musik, ich mag auch Satel­li­te nicht. Das ist nicht das Pro­blem. Das Haupt­pro­blem ist wohl eher die Sän­ge­rin. Lena hät­te letz­tes Jahr wohl auch mit ‘Alle mei­ne Ent­chen’ gewon­nen, weil sie ein­fach was Ein­zig­ar­ti­ges hat, und es genügt nicht, sich irgend­ein nied­li­ches Göhr­li zu kral­len und zu hof­fen, dass die Kopie genau­so gut sein wird wie das Ori­gi­nal. Ich fürch­te, wir sehen die Kopien im Mai rei­hen­wei­se schei­tern. Aber nun gut. Der gute Ral­phie lebt in sei­ner eige­nen ESC-Welt, wo die Sän­ger noch sin­gen, die Kom­po­nis­ten noch kom­po­nie­ren, das Orches­ter noch spie­len und die Punk­te für Sie­gel­ge­schmon­ze noch kom­men taten…

  • mua­ha­ha­ha­ha­ha­ha das ist ja mal ne rich­tig schlech­te num­mer. also ich kann dar­an echt über­haupt nichts fin­den. *ürks*

  • Siegel’s klei­ne Welt ‘mehr Chan­cen für deut­sche Kom­po­nis­ten’… und das sagt jemand, der durch die ent­le­gends­ten Win­kel Euro­pas tin­gelt und dort rei­hen­wei­se Vor­ent­schei­dun­gen voll-kom­po­niert 😉 Unglaub­li­che Wahr­neh­mungs­stö­run­gen !! ‘Euro­vi­si­ons-Has­be­en’ ein tol­ler Titel… den sich Herr Raab gera­de ver­die­nen will.

  • Soll er doch einen Sie­gel­vi­si­on Song Con­test ins Leben rufen… Aus allen Län­dern der Welt kauft er je einen Künstler/Künstlerin/Gruppe ein, die dann je einen Sie­gel-Song sin­gen müs­sen. Da sich lei­der kein Sen­der für die Über­tra­gung fin­det und Onkel Ralph für das Inter­net zu alt ist, gibt es logi­scher­wei­se auch kein Tele­vo­ting, son­dern nur eine Jury bestehend aus Ralph Sie­gel, Nico­le und Nad­del (via Han­dy dazu­ge­schal­tet, har­har). Es gewinnt natür­lich der rein deutschs­te Bei­trag aller Zeiten.

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