Hei­lung durch Hand­auf­le­gen? Zwei­te Pro­ben ME, IS, GRLV

Über­schat­tet von den schwu­len­feind­li­chen Angrif­fen auf Euro­vi­si­ons­sei­ten star­te­ten heu­te Mor­gen in Baku die zwei­ten Kame­ra­pro­ben für die Semis. Eini­ge Kos­tü­me gab es zu sehen, unsitt­li­che neue Cho­ro­gra­fie­de­tails, ver­bes­ser­te Hin­ter­grund­bil­der und gele­gent­lich mark­erschüt­tern­de stimm­li­che Leis­tun­gen. Im Wesent­li­chen ver­fes­tig­ten sich aber die Ein­schät­zun­gen aus den ers­ten Pro­ben vom Sonn­tag. Hier die Zusam­men­fas­sung der ers­ten vier Starter.


Eine Demons­tra­ti­on weib­li­cher Selbst­hei­lungs­so­li­da­ri­tät bei 2:24 Min. (GR)

Beson­de­re Sym­pa­thien ver­dien­te sich Ram­bo Ama­de­us heu­te durch sei­ne adäqua­te Ant­wort auf die hoch intel­li­gen­te Fra­ge des eurovision.tv-Videoteams nach dem Inhalt sei­nes Songs ‘Euro Neu­ro’: “Well, it is about Euro. And Neu­ro”. Auch bei ihm könn­te ich mir vor­stel­len, dass nächs­ten Diens­tag auf dem von sei­nen jugend­lich-proll­ch­ar­man­ten Break­dan­cern aus­ge­roll­ten Spruch­bän­dern etwas Pro­vo­zie­ren­de­res steht als die heu­te gezeig­ten wir­ren Sprach­fet­zen. Sein Song, das zeich­net sich immer kla­rer ab, funk­tio­niert auf der Euro­vi­si­ons­büh­ne genau so wenig wie Gypsy.czs ‘Aven Roma­le’ von 2009 und dürf­te auch ein ähn­li­ches Punk­te­er­geb­nis (0) einfahren.


Als tro­ja­ni­sches Pferd im Wett­be­werb: Ram­bo (ME)

Jón­si, dies­mal nicht in eng sit­zen­den Jeans, son­dern ordent­li­chem Anzug, eta­blier­te sich heu­te als “Meis­ter der schie­fen Töne”, wie ver­schie­de­ne Blogs berich­te­ten. Solan­ge es im Semi klappt… Ansons­ten läuft die alt­be­kann­te islän­di­sche Cho­reo­gra­fie wie ein Uhr­werk, und nicht mal mehr ein Vul­kan­aus­bruch könn­te den Final­ein­zug von ‘Never for­get’ noch ver­hin­dern. Immer unsi­che­rer scheint die­ser jedoch für die Grie­chen zu wer­den. Zwar ver­zei­hen die Zuschau­er bei einem fluf­fi­gen Upt­em­po­song wie ‘Aphro­di­siac’ bekannt­lich ger­ne mal den ein oder ande­ren schie­fen Ton, aber was Eleft­he­ria Eleft­he­riou, die sin­gen­de Säge, da ablie­fert, schmerzt dann doch zu sehr in den Ohren. Viel­leicht soll­te sie ein­fach nur mimen und das Voka­le gänz­lich ihrer im Hin­ter­grund ver­schwin­den­den Ghost­sän­ge­rin über­las­sen? Schlech­ter kann es dadurch nicht mehr werden.


Weiß, wie man ein­drucks­voll wan­dert: Anma­ry (LV)

A pro­pos Hin­ter­grund: der scheint von Shell gespons­ort, die ein hüb­sches nau­ti­sches The­ma mit pro­mi­nent plat­zier­ter See­mu­schel, ihrem Mar­ken­zei­chen, umset­zen lie­ßen. Um so scho­ckie­ren­der, was Eleft­he­ria und ihre zwei weib­li­chen Tän­ze­rin­nen da im Vor­der­grund trei­ben: vor lau­ter ‘Aphro­di­siac’ schei­nen ihre Muschis näm­lich so laut zu miau­en, dass sie sie per Hand­auf­le­gen zum Schwei­gen brin­gen müs­sen. Sex sells? Mal sehen, ob’s funk­tio­niert. Als Ein­zi­ge des ers­ten Vie­rers über­zeug­te heu­te die sym­pa­thisch manisch wir­ken­de Anma­ry durch eine per­fek­te, har­mo­ni­sche stimm­li­che Dar­bie­tung und eine run­de, klas­si­sche Euro­vi­si­ons­per­for­mance. Die Let­tin soll­te sicher im Fina­le sein.

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