Heute stellte das estnische Fernsehen ERR die zwanzig Songs und Interpreten der auf zwei Semis (16. und 23. Februar) und ein Finale (2. März) aufgeteilten Vorentscheidung Eesti Laul vor. Etliche Rückkehrer gilt es zu begrüßen: neben dem mittlerweile schon notorischen Rolf Roosalu, der letztjährigen Zweiten Liis Lemsalu, die diesmal mit dem vielversprechenden Titel ‘Uhhuu’ antritt, Jaan ‘Orelipoiss’ Pehk (als ein Drittel des Dicke-Onkels-Trio Kõrsikud), Rosanna Lints, Stig Rästa, Fred Krieger und Birgit Õigemeel sind auch die Dance-Helden Teele Viira wieder am Start, deren Kracher ‘Ring the Alarm’ aus meiner unmaßgeblichen Sicht schon mal den Preis für das beste Musikvideo des Jahres verdient. Mit ‘Meil On Aega Veel’ von Põhja-Tallinn, einer erst mal ziemlich merkwürdigen, aber dann auch wieder coolen Mischung von zwei eher unaggro wirkenden Hiphoppern und einem Kinderkirchenchor findet sich erneut ein tagesaktueller estnischer Charthit im Vorentscheidungs-Lineup. Mal schauen, ob der sich bis März frisch hält – und wie sie es schaffen, den Kinderchor auf vier Personen einzudampfen und dennoch gut zu klingen.
Kapiert jemand die filmisch erzählte Anfangsgeschichte?
Als sicherlich bemerkenswertester der bereits auf Youtube verfügbaren Titel dürfte das dreiminütige, lustige Punk-Geschreie ‘Meiecundimees üks Korsakov läks eile Lätti’ einer Band mit dem nicht minder lustigen Namen Winny Puhh durchgehen, von meinem britischen Lieblingsblogger Roy Delaney bereits zum “ideologischen Sieger” der Saison 2013 erklärt. Nicht ganz so überzeugend wie im Vorjahr klingt dagegen heuer die Indie-Entdeckung Tenfold Rabbit, die aber bereits versprochen haben, über das etwas unausgeglichen wirkende ‘Balance of Water and Stone’ noch mal drüberzugehen. So oder so: das baltische Land, dass uns einst einen der unerträglichsten Siegertitel der Eurovisionshistorie bescherte, verfügt mittlerweile über die so ziemlich beste Vorentscheidung. Hut ab!
Auch hier bin ich mal gespannt, wie’s live klingt. Von Konserve ist es schon mal geil!
Schaust Du die Eesti Laul?
- Auf jeden Fall – unverzichtbar! (77%, 17 Votes)
- Ich schaue grundsätzlich keine Vorentscheidungen, außer der deutschen. (14%, 3 Votes)
- Nee, da sind mir zu wenig Schwedenschlager dabei. (9%, 2 Votes)
Total Voters: 22
Oha, wieder so ein tolles Line-up.
Meine bisherige Favoritin ist Liisi Koikson, eine der profiliertesten Sängerinnen (und zwischenzeitlich auch Schauspielerinnen) des Landes. Großartig!
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=4BDAooMChM4
Da hat sie sich bei der Melodie aber sehr, sehr deutlich bei diesem Klassiker bedient:
Bezüglich des Kinderchors sehe ich da absolut keine Probleme. Erstens muss man ja mindestens 16 sein, da bleibt nicht mehr viel von dem Chor übrig, und zweitens ist es sicher nur noch eine Frage von Tagen bis Christer die Erlaubnis für prerecorded Backings durchsetzt. 😉
So verzweifelt Christl Björkmann dem Melodifestivalen auch musikalische Relevanz verleihen möchte: die mutigste, hippste und geilste Vorentscheidung bleibt immer noch das Eesti Laul in Estland. Ich freu mich drauf! 🙂
.… das ist ja jetzt mal richtig klasse – ja, wohl nicht Malmö-Bühnen-tauglich .… aber richtig klasse.
Nein, ich kapier die Geschichte nicht – ob es um Liebe geht ? – aber ein schöner Ziehharmonikabus 😉
Põhja-Tallinn…
Põhja-Tallinn
Põhja-Tallinn
Huii, nach dem zu urteilen, was man bisher so sehen/hören kann/darf ist da abgesehen von dem Punk-Geschrei kein schlechter Song dabei.
Die Esten werden ihrem guten Ruf wieder gerecht.
Da hatte ich mich bei meinem Kommentar aus 2012 doch etwas verschätzt mit den Tagen. Hat dann doch noch einige Jahre bis zu den prerecorded backings gedauert. Aber immerhin hatte ich nichtsdestotrotz Recht, dass es irgendwann so weit ist. Bin mal gespannt, ob die Regelung bleibt oder tatsächlich nur einmalig war.