Geor­gi­en will es um jeden Preis

Seit 2007 ist Geor­gi­en erst beim Euro­vi­si­on Song Con­test dabei, und seit­her arbei­tet der Kau­ka­sus­staat hart und ehr­gei­zig auf einen Euro­vi­si­ons­sieg hin. Ver­schie­dens­te Stra­te­gien kamen bereits zur Anwen­dung: bac­chan­ti­sche Län­der­par­tys für die Schwur­na­lis­ten vor Ort, auf denen der geor­gi­sche Wein in Strö­men floss und für die ver­mut­lich das hal­be Staats­bud­get drauf ging. Eine Blin­de mit sie­ge­les­kem Frie­dens­kitsch. Hoch­leis­tungs­bal­let­te. Sophos, immer wie­der Sophos. Und sogar die­ses moder­ne Teu­fels­zeug da: Rock. Dies­mal schau­te man sich die Stra­te­gie vom Nach­bar­land Aser­bai­dschan ab und bestell­te ab Werk in Schwe­den, natür­lich bei kei­nem Gerin­ge­ren als Tho­mas G:son. Und wenn man sich das heu­te erst­mals in vol­ler Län­ge prä­sen­tier­te Ergeb­nis anschaut, lau­te­te der Auf­trag wohl: schreib uns eine gro­ße Euro­vi­si­ons­bal­la­de für ein sich anschmach­ten­des Pär­chen, so wie bei Nell & Icki; mit noch mehr lang­ge­zo­ge­nen und hohen Tönen, um die Juro­ren zu beein­dru­cken; mit einer noch klo­bi­ge­ren Rückung für die klas­sisch gestrick­ten Fans; noch glatt polier­ter; mit noch höhe­rem Kitsch­fak­tor und ohne die­ses anvant­gar­dis­ti­sche “Oh-oh”-Back­ground­ge­fiep­se! Und Herr G:son lie­fer­te wie bestellt. Von einem Song mit eige­ner See­le stand ja schließ­lich nichts im Anforderungsschein…


Erfül­len eben­falls alle Anfor­de­run­gen: Sopho & Nodi

Wohl eher eine rhe­to­ri­sche Fra­ge: kommt Geor­gi­en ins Finale?

  • Na sicher! Die Juro­ren lie­ben so einen alt­ba­cke­nen Schleim! (43%, 52 Votes)
  • Ja, und zu Recht! Eine wun­der­schö­ne Grand-Prix-Bal­la­de. (31%, 38 Votes)
  • Nein. Das ist zu dick auf­ge­tra­gen, das will nie­mand. (26%, 32 Votes)

Total Voters: 122

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9 Comments

  • Alle Lie­der waren bis­her mehr oder weni­ger annehm­bar – bis “Water­fall” kam. Schreck­lich! Und das gewinnt bestimmt, dafür wer­den die Juro­ren sor­gen. Und das erin­nert so sehr an “Qued­ate Conmigo”!

    Water­fall” ist so bil­lig! Dage­gen war ja selbst “I’m A Joker” in der chao­ti­schen Vor­ent­scheid-Ver­si­on ein Meis­ter­werk. Bit­te nicht Geor­gi­en! Ich will nicht nach Tiflis!

  • Neu­auf­la­ge von Ell und Niki. Und auch wenn das Mach­werk tech­nisch gese­hen gar nicht so übel ist (das kann einem ob des Schleims höchs­tens wer­den) und dies­mal sie stimm­lich eben­bür­tig, glau­be ich kaum, dass die­ses Kon­zept so schnell hin­ter­ein­an­der wie­der aufgeht.

  • Aber laut Berich­ten wird auch die­se Stadt mehr und mehr durch die gesichts­lo­se “moder­ne” Archi­tek­tur ent­stellt. Der­sel­be Trend wie in der Musik …Null Punkte !

  • Ein Kan­di­dat für obe­re Rän­ge, aber ganz oben sehe ich es nicht – dazu pas­siert hier ein­fach zu wenig. An der Stel­le, wo die ers­te Stro­phe in den Refrain über­geht, wirkt es kurz so, als käme jetzt der gro­ße Bom­bast – und dann gar nichts. Wenn die Abstim­mung sich nicht wie­der so sta­tis­tisch über die Euro­pa­kar­te ver­teilt wie 2011, sind die Top 10 wohl das Äußerste.

  • Genau. Dabei hat Geor­gi­en offen­bar eine rich­tig inter­esssan­te Musik­sze­ne. Doe Sän­ger (auch die­se hier) sind oft­mals gut aus­ge­bil­det. Ich hät­te lie­ber wie­der sowas wie Eldri­ne oder die ers­ten bei­den Sophos.
    Da mit den opti­mier­ten Plas­tik­pro­duk­ten ( meist schwe­di­scher Kom­po­nis­ten) geht mir mäch­tig auf den Sack. Nicht das das alles per se schlecht wäre, aber eben so unna­tür­lich ein­heit­lich? Wo bleibt die ter­ri­to­ria­le Vielfalt?
    Mit den Juries hat das aber über­haupt nichts zu tun. Das funk­tio­niert ja augen­schein­lich beim Wahl­volk genauso!

  • Ein schö­ner Anfang und eine schö­ne Melo­die, doch irgend­wann lässt es los und wenig spä­ter hat man kei­nen Bock mehr drauf. Dreht viel zu stark auf! Viel zu vor­her­seh­bar. Gähhn

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