Maze­do­ni­en 2018: So many Songs, so litt­le Time

Nicht einen, son­dern gleich vier Songs prä­sen­tier­te uns das maze­do­ni­sche Fern­se­hen am heu­ti­gen Abend der Bei­trags-Ent­hül­lun­gen. ‘Lost and found’, so heißt das Stück des bereits vor gerau­mer Zeit intern bestimm­ten Duos Eye Cue. Und es klingt auch ein biss­chen so, als habe man sich die Zuta­ten für das maze­do­ni­sche Lied im städ­ti­schen Fund­bü­ro zusam­men­ge­sam­melt. Es beginnt als nicht wei­ter auf­fäl­li­ge Mid­tem­po-Bal­la­de – für die ers­ten 20 Sekun­den. Dann klopft es auf ein­mal an der Tür. Wer da drau­ßen wohl steht? Oh, es ist ein ver­spiel­ter Reg­gae-Track! Wol­len wir ihn her­ein­las­sen? Eigent­lich nicht, denn nur wenig ist (mit weni­gen Aus­nah­men) nach dem Emp­fin­den des Blog­be­trei­bers nerv­tö­ten­der als ein aus zwei unter­schied­li­chen musi­ka­li­schen Sti­len zusam­men­ge­lö­te­ter Song. Doch zu spät: für die nächs­te hal­be Minu­te wabern die vir­tu­el­len Haschisch­wol­ken durch die Gegend, dann legt Lead­sän­ge­rin Mari­ja Iva­novs­ka einen schar­fen U‑Turn hin und kehrt zur Bal­la­de zurück, die nun zusätz­lich noch den Refrain beinhaltet.

Un peu du Poi­v­re / un peu du Sel / un peu d’A­mour / un peu du Miel: Eye Cue neh­men von allem ein bisschen.

Ein Stampf­beat weist die Zuhörer/innen auf die­sen ansons­ten womög­lich unbe­merkt geblie­be­nen Umstand hin. Dann schleicht auch noch kurz die Titel­me­lo­die der stein­al­ten US-Wes­tern­se­rie Bonan­za durch die Musik­land­schaft, bevor das Stück ohne wei­te­re Vor­war­nung in einen amt­li­chen Flo­or­fil­ler mor­pht. Wow: gleich vier ver­schie­de­ne Lie­der, und erst andert­halb Minu­ten sind um! Was mag da noch alles auf uns zukom­men? Nun, nicht viel, wie sich her­aus­stellt: nach die­sem kru­den Stil­feu­er­werk schei­nen die Vor­rä­te geplün­dert, in der rest­li­chen Zeit wie­der­ho­len Eye Cue ledig­lich die nun bekann­ten Ver­satz­stü­cke in immer neu­en Kom­bi­na­tio­nen. Als die drei Minu­ten um sind, blu­tet der Song umstands­los aus, so als habe jemand den Ste­cker gezo­gen. Und hin­ter­lässt das Publi­kum schul­ter­zu­ckend: weni­ger aus Rat­lo­sig­keit, son­dern aus man­geln­dem Inter­es­se. Höchs­tens die Fra­ge, ob man als TV-Sen­der übli­cher­wei­se nicht zur inter­nen Nomi­nie­rung greift, wenn man einen star­ken Act hat, den man sonst nicht bekommt, drängt sich noch auf. Das Vier-Songs-in-einem-Lied hin­ge­gen: abgehakt.

So geht das mit dem Zuta­ten­mi­schen: Tonia macht’s vor!

Hat Maze­do­ni­en mit die­sem Song-Kon­glo­me­rat eine Finalchance.

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1 Comment

  • Ja, kei­ne klas­si­sche Song­struk­tur. Von daher viel­leicht etwas ver­wir­rend, aber schon auch inter­es­sant. Mich wür­de aller­dings inter­es­sie­ren, wie du gezählt hast, denn mei­ner Mei­nung nach sind das ganz klar DREI Tei­le (ABAC­BAC) und nicht vier.

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