Neues vom deutschen Eurovisionsvorentscheid Unser Song für Dänemark (USFD): gestern stellte die Berliner Rockabilly-Band The Baseballs einen ersten Ausschnitt aus ihrem Vorentscheidungsbeitrag ‘Mo hotta mo betta’, der am 7. März erscheinenden Vorabsingle aus ihrem neuen Album ‘Game Day’, ins Netz, wie die findigen Prinzen verkündeten. Im dazugehörigen Präsentationsclip moderieren die drei durchtrainierten Jungs mit den schlimmen Schmalztollen ihren Song selbst (etwas stockend) an. Der Titel kommt recht eingängig daher, wenn man mal außer Acht lässt, dass er sich – wie logischerweise alle Songs des europaweit recht erfolgreichen Trios – eines musikalischen Stils bedient, der für meinen Geschmack untrennbar mit den finsteren Fünfziger Jahren verbunden ist und auch besser dort geblieben wäre.
Nicht von der Bettkante zu stoßen – solange sie dabei nicht singen (oder reden): The Baseballs
Andererseits verursacht der flotte Retrosound der Baseballs bei mir deutlich weniger Ästhetik-Herpes als der noch krasser rückwärts gewandte Irish Folk der USFD-Mitbewerber von Santiano. Die sind als Gastmusiker auf zwei drei Tracks des am kommenden Freitag erscheinenden neuen Albums der einstmaligen Star-Search-Teilnehmerin und zeitweiligen Gute Zeiten, schlechte Zeiten-Darstellerin Senta Sofia Delliponti vertreten. Die nennt sich nun Oonagh (laut WAZ ausgesprochen als “Una”), macht ebenfalls mystischen Ethno-Pop und teilt sich den Produzenten mit den Shanty-Sängern. Was liegt also näher als die im Netz bereits gerüchteweise kursierende Vermutung, dass die fünfköpfige Band beim Vorentscheid zusammen mit Frau Delliponti und den gemeinsamen Titeln ‘Vergiss mein nicht’, ‘Hörst Du den Wind’ oder ‘Minne’ antritt? Hier sind kurze Ausschnitte aus den Songs zu hören. Auf einen Kommentar zu den beiden drei Liedern muss ich jedoch verzichten, da sonst die Gefahr bestünde, in Fakälsprache abzugleiten. Und das möchte ich nicht.
USFD 2014 Teilnehmerliste
Deutsche Vorentscheidung 2014. Donnerstag, 13.03.2014, ab 20:15 Uhr aus der Kölnarena. 8 Teilnehmer, Moderation: Barbara Schöneberger# | Interpret | Titel 1 | Titel 2 |
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1 | Das Gezeichnete Ich | Weil Du da bist | Echo |
2 | Oceana | Thank you | All Night |
3 | Santiano | The Fiddler on the Deck | Wir werden niemals untergehn |
4 | MarieMarie | Cotton Candy Hurricane | Candy Jar |
5 | The Baseballs | Mo hotta mo betta | Goodbye Peggy Sue |
6 | Elaiza | Is it right? | Fight against myself |
7 | Unheilig | Als wär’s das erste Mal | Wir sind alle wie eins |
8 | Madeline Juno | Like Lovers do | Error |
The Baseballs. Mo hotta mo betta.
- Kann ich nix mit anfangen. Sind eh nur Zählkandidaten. (59%, 23 Votes)
- Klingt vielversprechend, hoffentlich trägt es auch über drei Minuten. (23%, 9 Votes)
- Heiß und gut. Gefällt mir! (18%, 7 Votes)
Total Voters: 39
Gefällt mir viel besser als befürchtet. Das könnte die Bühne rocken.
Ach ja, bezüglich Santiano: Da sind sogar drei Duette. Aber wahrscheinlich hast du eines aus Gründen des Selbstschutzes schon verdrängt. 😉
Toll. Kaum habe ich auf diesen Oonagh-Link geklickt, verabschiedet sich aus Protest mein WLAN…
Ups, tatsächlich! Danke, korrigiert.
Aber nur zwei der drei Duette passen zur 3‑Minuten-Regel 😉
Das hat Cascada letztes Jahr auch nicht interessiert. Und Albanien sogar noch nie. 😉
Und noch eine ganze Reihe anderer Teilnehmer, deren Originalsongs vor ESC-Bearbeitung doch ein bisschen länger als drei Minuten waren. Ich hab auf meiner Setliste bei iTunes Dreieinhalb-Minuten-Fassungen von “Forogj, világ!”, “Malá dáma”, “Kinek mondjam el vétkeimet?” und “Follia d’amore” sowie eine Vier-Minuten-Version von “Sanomi”. Gar nicht anzufangen von der Langfassung von “Hard Rock Hallelujah” mit Orgel-Intro…
Titel 2 von Oceana = “All night”
[…] sorgte die Verlautbarung nicht: die meisten Titel waren in den vergangenen Tagen bereits durchgesickert. Neu ist nur, dass sich MarieMarie – unglücklicherweise, wie ich anmerken muss – für […]