Wie das finnische Fernsehen YLE heute überraschend bekanntgab, ist die dreißigjährige Sängerin und Songschreiberin Saara Aalto als Repräsentantin ihres Landes beim Eurovision Song Contest 2017 in Lissabon gesetzt. Das skandinavische Land, das bislang seine/n Vertreter/in stets über einen öffentlichen Vorentscheid bestimmte, bricht damit mit seiner Tradition. Nur für Saaras Beitrag bleibt es bei der Publikumsbeteiligung: am 3. März 2018 sollen die Zuschauer/innen bei der zur reinen Liedauswahl reduzierten Uuden Musiikin Kilpailu (UMK) entscheiden, mit welchen von drei speziell für sie komponierten Songs sie ihre Heimat vertritt. Die, wie die Prinzen vermerken, offen lesbische Doppel-Aa-Sängerin versuchte es bereits dreimal ohne Erfolg beim finnischen Vorentscheid, zuletzt 2016, wo sie mit dem zweiten Platz hinter Sandhja (→ FI 2016) ein für sie typisches Ergebnis erzielte: auch bei den Castingshows The Voice (Finnland) und X Factor (Großbritannien), mit welcher sie eine breite Bekanntheit und einen Plattenvertrag im Vereinigten Königreich ergatterte, schaffte sie jeweils die Silbermedaille. Zuletzt spekulierten britische Boulevardblätter, dass die BBC ihr eine Teilnahme am Vorentscheid der europaabtrünnigen Insel angetragen habe, was sich nach der heutigen Verkündigung indes wohl erledigt haben dürfte. Oder nutzte das kluge Kind das X‑Factor-Momentum und angebliche britische Angebot gar, um ihrem Heimatsender YLE die Pistole auf die Brust zu setzen? Eurofire zufolge bezeichnete sie sich in der heutigen Pressekonferenz jedenfalls als “das glücklichste Mädchen überhaupt”, zumal sie den Song Contest “schon immer geliebt” habe. Und welches Ziel verfolgt Saara in Lissabon? Gegenüber eurovision.tv sagte sie selbstironisch: “Natürlich trete ich mit der Einstellung an, dass ich den Eurovision Song Contest gewinnen kann – oder wenigstens Zweite werde! Darin bin ich zweifellos sehr gut”. Ha – ich mag das Mädel!
Saara mit dem einigermaßen erträglichen Dance-Remix ihrer leider todlangweiligen UMK-Ballade ‘No Fear’.
