Ein falsch platziertes Foto rettet dem lettischen Vorentscheidungsveteranen Markus Riva den Arsch: wie der Sender LTV heute bekannt gab, darf der am vergangenen Samstag im zweiten Semifinale der Supernova eigentlich bereits ausgeschiedene Sänger und stets erfolglose Dauerbewerber nun doch am Finale des Vorauswahlverfahrens teilnehmen. Der Sender hatte beim Onlinevoting versehentlich das Foto der Band Riga Reggae beim Abstimmungslink für den Konkurrenten Ritvars platziert, welcher daraufhin als Zweitplatzierter der Gesamtwertung weiterkam, während Riva mit Rang 3 den Kürzeren zog. Nunmehr annullierte LTV die Internet-Ergebnisse für alle Teilnehmer/innen und sortierte die Liste anhand der restlichen Faktoren – Telefonanrufe, SMS, Spotify-Abrufe und Jurystimmen – vollständig neu.
Was nicht passt, wird passend gemacht: Riva ist im Finale.
Und siehe da: nach der Neuauszählung der Stimmen belegt Markus Riva laut Senderangaben insgesamt den zweiten Rang, weswegen er beim Supernova-Finale in 14 Tagen singen darf. Sein Mitbewerber Ritvars, dessen Beitrag in einem ironischen Twist, den sich nur das echte Leben ausdenken kann, ‘Who’s counting?’ (‘Wer zählt?’) heißt, und der es ohne das durch den Fotofehler korrumpierte Internetvoting nicht geschafft hätte, bleibt aus Gründen der Fairness ebenfalls im Rennen, so dass im Finale nunmehr sieben statt der ursprünglich geplanten sechs Titel antreten. Die Kapelle Riga Reggae, deren Online-Voten dieser Erzählung zufolge dem Konkurrenten Ritvars zugute kamen, muss allerdings weiter draußen bleiben. Und wer ihren Auftritt sah, der weiß: da haben wir noch mal Glück gehabt!
Wer schreibt, der bleibt; wer zählt, der quält: Ritvars’ Songtitel bekommt vor dem Hintergrund des lettischen Wertungschaos fast schon eine philosophische Tiefe.
Vorentscheid LV 2018 (2. Semi)
Supernova. Samstag, 10. Februar 2018, aus dem Rīgas Kinostudija, Riga, Lettland. 7 Teilnehmer/innen. Moderation: Justs Sirmantis + Dagmāra Legante.# | Interpret | Titel | TV | Jury | Platz |
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01 | Hypnotic | Pray | 5. | 6. | 05 |
02 | Madara | Esamiba | 2. | 2. | 01 |
03 | Markus Riva | This Time | 1. | 3. | 02 |
04 | In my Head | Sunset | 7. | 5. | 06 |
05 | Ritvars | Who’s counting? | 4. | 1. | 03 |
06 | Monta | 1.000 Roses | 6. | 7. | 07 |
07 | Riga Reggae | Stop the War U2 | 3. | 4. | 04 |
Es wäre mir lieber gewesen, sie hätten ihn letztes Jahr mit Dynamite gerettet. Dieser Song gibt mir so gar nichts.
Markus Riva hat offensichtlich einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und ist der lettische Dorian Gray. Er wird von Jahr zu Jahr hübscher, seine Lieder von Jahr zu Jahr mieser.
“Esamiba” von und mit Frau Fogelmane (da bin ich schon auf die ersten Verballhornungen des Namens gespannt) wäre ein interessanter Beitrag für Lettland. So richtig begeistern tut er mich bislang aber nicht.
Die Letten werden die Esten sein, um biblisch zu antworten. Who cares?