Letztes Jahr gewannen sie mit dem herrlich trashigen ‘Hasta la Vista’ den heimischen Vorentscheid Beovizija: die drei Grazien Ksenija Knežević, Ivana Nikolić und Sanja Vučić, bekannt als Girlgroup Hurricane. Wie in vielen anderen Nationen setzte auch der serbische Sender RTS sie nach dem Ausfall des Eurovision Song Contest 2020 fix für 2021. Heute droppten die drei Powergirls den Nachfolgetitel ‘Loco Loco’: wie es sich gehört, natürlich erneut ein brutal bollernder Uptempoknaller, von den Damen mit der ihnen eigenen Attitüde in Badewannen voller Discokugeln serviert. Ob sie die auch in Rotterdam mit auf die Bühne nehmen werden? Den in Serbisch gehaltenen Text steuerte übrigens Sanja Vučić selbst bei. Und, nunja: man hört der Nummer den Versuch an, ein ‘Hasta la Vista’ Part 2 zu kreieren: sie geht voll auf die Zwölf, verfügt sogar über eine Rückung (hurra!) und dürfte im Euroclub, wenn es denn irgendwann mal wieder einen geben sollte, für ekstatisch durchdrehende Tanzmäuse sorgen. Mit dem supereingängigen Refrain des Referenztitels kann sie aber nicht ganz mithalten. Das ist das Problem mit Nachziehern: sie verlieren meist im so unfairen wie unvermeidlichen Direktvergleich mit dem Original.
Yas, Queens etc: Hurricane geben uns genau, was wir wollen. Und das wissen natürlich zu schätzen. Nur, leider: last Year was better™.
Hier mein Urteil über „Hasta la Vista“.…ähm.…“Loco loco“
Positiv: Landessprache und Up-Temposong
Negativ: der Vorgänger war ja auch nicht wirklich originell, verfügte aber über starken eingängigen Refrain. Dieser zweitklassige Aufguss leider nicht und dann sind die Stimmen auch noch mit diesem furchtbaren Autotune verfremdet. Jetzt bleibt noch Vasil, sonst ist Jugoslawien für mich ein Totalausfall…
Trashig, aber gerade mal halb so wie letztes Jahr. Das dämpft den Unterhaltungswert empfindlich. Denn anderes als Ausgleich hat das Liedchen ja nicht zu bieten. Hoffentlich inszenieren sie das für die Bühne unterirdisch, sonst taugt es nix.