Zypern 2021: Der Teu­fel hat’s Sham­poo gemacht

Noch nach­zu­lie­fern ist die Bespre­chung des dies­jäh­ri­gen zypri­schen Bei­trags ‘El Dia­blo’ der grie­chi­schen Sän­ge­rin Ele­na Tsa­g­ri­nou. Der wur­de von­sei­ten der ver­ant­wort­li­chen hel­le­ni­schen Plat­ten­fir­ma Panik Records zwar bereits Mit­te ver­gan­ge­ne Woche mit gro­ßem Tam­tam ver­öf­fent­licht, das dazu­ge­hö­ri­ge, mit Wer­bung für ein Schup­pen­sham­poo voll­ge­stopf­te You­tube-Video aber erst ges­tern für die All­ge­mein­heit frei­ge­schal­tet. Was mich der­ma­ßen anpisst, dass ich die als kom­po­si­to­ri­sches Gemein­schafts­werk unter Mit­wir­kung des The-Voice-of-Ger­ma­ny-Stars Oxa ver­mut­lich in einem der zahl­rei­chen Song­wri­tin­g­camps für den deut­schen Vor­ent­scheid 2021 ent­stan­de­ne Num­mer ganz bewusst mit Nicht­ach­tung straf­te. Anders übri­gens als eine Hand­voll erz­kon­ser­va­tiv-reli­gi­ös Ver­blö­de­ter, die sich über die angeb­lich “sata­ni­schen Ver­se” echauf­fier­ten und in ihrer chris­ten­ty­pi­schen Sanft­mut gar droh­ten, das Gebäu­de von CyBC in Brand zu set­zen, soll­te der Sen­der das Lied nicht zurück­zie­hen. Dabei lohnt all die Auf­re­gung gar nicht: ‘El Dia­blo’ ist bloß der drit­te Auf­guss der eins­ti­gen ‘Fue­go’-Erfolgs­for­mel und als erkenn­bar ideen­lo­ses Me-too-Pro­dukt beim ESC ohne­hin dem Unter­gang geweiht.

Ein Backe-backe-Kuchen-Refrain und per Auto­tu­ne bis zur Unkennt­lich­keit geglät­te­ter Gesang: das ein­zig Teuf­li­sche an Ele­nas Song ist die Schleichwerbung.

6 Comments

  • Ich lie­be Pop. Aber ich mag es nicht, für dumm ver­kauft zu wer­den. Und genau das Gefühl hab ich bei dem Bei­trag. Bil­lig, kopiert und voll­ge­stopft mit plum­per Wer­bung. Nicht mal ansatz­wei­se ver­sucht, irgend­was künst­le­risch Anspruchs­vol­les rein­zu­pa­cken. Authen­tisch sowie­so nicht. Der Bei­trag regt mich ein­fach nur auf. Und man kann über den deut­schen Bei­trag den­ken, was man mag. Aber wenn man die bei­den Lie­der und Vide­os mit­ein­an­der ver­gleicht, hat Deutsch­land wenigs­tens den sym­pa­thi­sche­ren und authen­ti­sche­ren Künstler.

  • Lady Gaga trifft auf Backe-backe-Kuchen. Also mir gefällt’s! Gewinnt zwar kei­nen Preis für Ori­gi­na­li­tät, aber das brauch’ es auch nicht. Für mich kein Favo­rit, aber schlimm ist es wirk­lich nicht.
    Und schön zu sehen, dass nach “Vam­pi­res are ali­ve” von 2007 end­lich mal wie­der “besorg­te Chris­ten” einen Euro­vi­si­ons­bei­trag wegen “sata­ni­scher Ver­se” stor­nie­ren wol­len. First World-Pro­blems, wie ich sie liebe!

  • Den Wor­ten des Sei­ten­in­ha­bers ist kaum was hin­zu­zu­fü­gen. Die­ser wie­der­wär­ti­ge Lang­zeit­wer­be­clip ist die Rede nicht wert. Ich glau­be fast, dass die reli­gi­ös gesteu­er­te Auf­re­gung durch­aus kal­ku­liert ist, denn sonst wür­de jetzt schon kei­ner mehr von die­sem schwa­chen Dritt­auf­guss des mir schon beim ers­ten Auf­guss nicht schme­cken­den Fue­go-Tee. Dank Ana Soklić inzwi­schen aller­dings nur noch vor­letz­ter Platz in mei­nem Ranking.

  • Guten Spät­abend aus Offenbach!

    Ich kann schon das Tik Tok-Lied­chen nicht beson­ders lei­den, aber nun habe ich mit die­sem ganz üblen Mach­werk wohl mein Haß­li­ed die­ses Jahr gefun­den. Eigent­lich ein ganz dreis­tes Pla­gi­at, “Ever­y­whe­re” von Rita Ora ist unüber­hor­bar und zudem will noch auf Lady Gaga nach­ma­chen… Den Rest geben mir noch die com­pu­ter­ver­zerr­te Stim­me und die Kin­der­stim­men im “Backe backe Kuchen”-Stil. Lei­der der Lieb­lings­song in eini­gen inter­na­tio­na­len Foren.

    Von mir gibt es ganz klar 0 Punk­te. Im Fina­le wird es den­noch landen.

  • Wird natür­lich stark davon abhän­gen, wie das show- und gesangs­mä­ßig auf der Büh­ne wirkt, aber wenn gut, kann das eine Plat­zie­rung im obe­ren Drit­tel wer­den. Was nicht heißt, dass es mir per­sön­lich gefal­len muss. Tat­säch­lich fin­de ich die extrem plump rein­ge­schnit­te­ne Wer­bung am Clip das Lus­tigs­te und Bemerkenswerteste.

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