Das Interesse am, wie immer, wenn das wallonische Fernsehen damit an der Reihe ist, intern ausgewählten Beitrag Belgiens verlor ich zugegebenermaßen bereits ganz zu Beginn des Prozesses, im Januar 2019, als RTBF zwar den Namen des The-Voice-Vorrundenausscheiders Eliot Vassamillet bekanntgab, alle zwei Youtube-Videos mit seinen bisherigen Auftritten aber sperren ließ. Seither steht für mich fest, dass ich Belgien 2019 hasse; komme da, was wolle. In solchen Dingen bin ich nachtragend.
Platz 31: Belgien – Eliot Vassamillet: Wake up (Wach auf)
Dankenswerterweise spielte mir der erst Ende Februar 2019 vorgestellte Beitrag in Sachen meiner Voreingenommenheit in die Hände: wie so viele aktuelle Popsongs weckt ‘Wake up’ in den druckvoll-elektronischen Strophen die Erwartungen auf etwas richtig Gutes, um sie dann im Refrain auf das Bitterste zu enttäuschten. Eine harte Vollbremsung legt der belgische Beitrag da nämlich hin, sowohl was das vollständig herausgenommene Tempo angeht, als auch im Hinblick auf die musikalische Finesse. Richtig plump wirkt der Kehrreim im Vergleich zu den auf ihn hinführenden Teilen des Liedes. Dass der etwas spröde aussehende, blutjunge Blässling Eliot uns dazu noch hundertmal gehörte Textklischees aufzählt, rundet das Bild ab und katapultiert das wallonische Chanson zu Recht an die obere Spitze der Kategorie meiner diesjährigen Hasslieder. Gerade noch mal Glück gehabt!
Diesen Lichtstreifen auf den Augen gab es zuletzt aber auch in den Achtzigern, oder? Eliots Videoclip.
Semifinale: 1. Finalchancen: im Gegensatz zu den wie ich in den Achtzigern popmusikalisch Sozialisierten stören sich Angehörigen der jüngeren Generation bekanntlich nicht an einer Refrainschwäche, das sind die mittlerweile gewohnt. Eliot düfte also vermutlich ganz entschleunigt ins Finale rollen.
Beste Liedzeile / bester Verhörer: “I can’t find anyone to pay”. In deinem Alter?
In welche Kategorie fällt ‘Wake up’ für dich?
- Ganz nett. (48%, 54 Votes)
- Verzichtbar (29%, 33 Votes)
- Absolut geil. (19%, 22 Votes)
- Unerträglich. (4%, 4 Votes)
Total Voters: 113

Muss zugeben dass das von den letzten wallonischen Beiträgen der schwächste ist, besonders wenn ich da an Loic 2015 denke. Hach, war das damals geil!!
Aber zurück in die Gegenwart. Der Song klingt wie vieles was man aktuell im Radio hört, und das meine ich in diesem Fall nicht negativ. Die Strophen sind von der Atmosphäre her ziemlich gut, der Refrain bleibt mir dagegen auch nach dem hundertsten Anhören nicht im Kopf. Die Stimme von Eliot ist jetzt auch nicht soo ganz mein Fall, und der Fakt dass er die Videos seiner Auftritte hat löschen lassen hinterlässt bei mir auch ein gewisses Geschmäckle.
Der Song würde mich im Finale nicht wirklich stören, gerade im recht mauen ersten Semi könnte er es durchaus schaffen. Sollte er dagegen rausfliegen würde es mich auch nicht groß stören.
So, und jetzt kommt’s.……*trommel-wirbel* : Ich kann einen Beitrag sogar nicht nur runterputzen (und weil ich hoffentlich der erste Kommentator bin, auch nicht den Anschein erwecken, dies mit anderen Kommentarschreibern zu tun), sondern ihn sogar als Ganz nett bezeichnen. Wobei ich zugeben muss, wirklich oberflächlich zu sein, und dass der ausnehmend hübsche junge Mann sicherlich seinen Anteil daran hat. Musikalisch kann das Gleichförmige seinen Reiz haben, sollte aber trotzdem was Packendes haben. In Ansätzen ist es für mich da, aber eben nicht wirklich überzeugend. Werde ich mir aber beim Wettbewerb problemlos zwei mal anhören und nicht nur anschauen (dies seeeehr gern). Denn es sollte ins Finale kommen, sollten die Belgier nicht ähnlich schlimme Fehler machen wie letztes Jahr.
Sebi finde ich ja klasse, aber diese Nummer geht bei mir komischerweise wie ein Neutrino beim einen Ohr rein und beim anderen wieder raus, ohne irgendwelche Spuren dazwischen zu hinterlassen.
Ungelogen: Die allererste Frage, die mir beim Anschauen des Videos durch den Kopf ging, war: “Kann der das denn auch live stemmen?”
Komisch, Belgien ist bei mir gestiegen. Der Song ist zwar nicht so stark wie Be 2015, 2017 und 2018, aber doch Radiopop von der besseren Sorte. Wobei die Strophen in der Tat stärker sind als der Refrain. Dem hätte mehr Druck (oder Drama, wie auch immer) gut getan.
Wird ganz auf den Auftritt ankommen und wenn der so wie letztes Jahr versemmelt wird, dann gute Nacht. Allerdings kann ich mir auch beim besten Willen keinen Blanche-Effekt vorstellen. Daher könnte ich mir ein Scheitern durchaus vorstellen. Weil ich jedoch Belgienfan bin (wegen der Waffeln und der Muscheln) möchte ich es im Finale sehen.
Ich glaub das größte Problem dieses Songs ist : es passiert nix.
Ich habe heute die live-version gesehen:
1. Eliot kann gar nicht mal so gut singen
2. Der song wirkt live noch ne schippe langweilger, weil
3. Eliot leider die austrahlung von einer schlecht gebratenen röesti hat.
Ne belgien, so wird das nix. Aber wer weiss, süsses kerlchen wär er ja. Damit hat er offenbar auch schon andere überzeugt.
Ja, schade eigentlich um den Song . .. denn zu Anfang baut sich wirklich eine druckartige Spannung auf, die dann leider in keinem wirklichen Höhepunkt mündet, sondern in einem ziemlich belanglosen Refrain endet. Nun hat uns Belgien in den letzten Jahren durchgehend mit hoher Qualität verwöhnt. Daran gemessen ist es dieses Mal ein Schlag ins Wasser geworden. Aber verglichen mit einigen hochgewetteten Songs welche noch kommen werden ( z.Bsp. Russland. Schweiz oder Niederlande) hält dieses Stück wacker mit.
Ich habe es jetzt auch mal live gehoert… Himmel, man kann dem armen Jungen wirklich nur gute Backing Singer wuenschen – das ist schon sehr, sehr wackelig (und sehr wenig charismatisch… das wird nix, liebes Belgien 🙁