Das Befürchtete ist eingetreten. Auf einer Pressekonferenz stellte der verantwortliche NDR heute Mittag die sechs in mehreren Runden handverlesenen Beiträge für den deutschen Eurovisionsvorentscheid Germany 12 Points am 4. März 2022 vor. Und so viel lässt sich schon mal sagen: zwölf Punkte gibt es mit keinem davon. Erstmalig waren bekanntlich die neun regionalen ARD-Radiopopwellen von Anfang an in die Entscheidungsfindung mit eingebunden; sie sollen auch auf dem Weg bis zur Show eine wichtige Rolle spielen und die nun ausgewählten Songs ab sofort “täglich”, so das feste Versprechen, spielen. Ab dem Montag vor der TV-Sendung ist auch die Online-Abstimmung über die Webseiten der Radiosender möglich, deren Ergebnisse zu 50% in die Wertung einfließen. Die andere Hälfte soll aus dem klassischen Televoting stammen. Das von den versammelten ARD-Verantwortlichen immer wieder als “Geschenk” an die sechs Acts bezeichnete Engagement des Hörfunks ließen sich die sechs in der Auswahljury sitzenden Wellenbeauftragten teuer bezahlen: sie suchten nämlich sechs Lieder aus, die allesamt problemlos im Formatradio hoch und runter laufen können, da kein einziges von ihnen in irgendeiner Form aneckt oder Hörer:innen verschrecken könnte. Geht alles sehr sämig zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus.
Der Typ, der Emily Roberts im Clip großzügig Burger & Pommes spendiert, ist ziemlich hot. Der Song eher nicht so.
Das soll sich nicht gegen die sechs beteiligten Acts richten. Die machten in der Vorstellungsrunde allesamt einen durch die Bank sympathischen Eindruck, was auch an der Moderationsleistung der fabelhaften Alina Stiegler lag, von der einfach immer so viel Liebe und Herzlichkeit ausgeht, dass sie auf die Menschen in ihrer Umgebung abstrahlt und von diesen reflektiert wird. So konnte man die Künstler:innen, die in den vorgestellten Songs nach eigener Erzählung oftmals Persönliches verarbeiteten, durchaus ins Herz schließen. Und natürlich wünsche ich ihnen allen größtmöglichen Erfolg. Die Lieder sind auch qualitativ gut, es befindet sich keines darunter, das unmittelbar nervt oder schrottig wirkt. Gegenüber dem generischen Magerquark, den der NDR beispielsweise im Jahre 2017 der armen Levina überstülpte oder 2019 den eigens dafür gecasteten Sisters, fielen die sechs heute präsentierten Titel um zahlreiche Qualitätsstufen besser aus. Hier machte sich bezahlt, dass die Acts mit eigenen, allesamt selbst geschriebenen Liedern antreten durften, die natürlich deutlich organischer und glaubwürdiger herüberkamen als die früher üblichen, zugekauften Songs aus den Resteschubladen internationaler Serienkomponist:innen.
Warum haut Eros eigentlich immer seine wehrlose Gitarre? Die kann doch auch nichts dafür!
Wer sind also nun die Super Sechs? Da haben wir zum einen die Deutschbritin Emily Roberts, die vor zwei Jahren den Titelsong für das RTL-Dschungelcamp beisteuerte und die das Video zu ihrem kantenlosen Radiopopsong ‘Soap’ vor einem Burgerladen in Los Angeles drehte. Der von seinen Eltern nach dem sexy Italiener Eros Ramazotti benannte Eros Atomus kam schon viel rum auf der Welt und war schon mal bei The Voice Germany. Seine kantenlose Radiopophymne ‘Alive’ will den Überlebenden der Corona-Pandemie ein Gefühl der Hoffnung zurückgeben. Zu diesen zählt Felicia Lu Kürbiß, die wir noch aus dem oben bereits angesprochenen deutschen Vorentscheid von 2017 kennen, wo sie zwar vorab die beste Version des späteren Siegersongs aufgenommen hatte, diese aber in der Sendung nicht vorstellen durfte, weil sie in der Erstrunde mit Coverversionen rausflog. Die mittlerweile in Wien lebende Deutsche, die sich von dieser stiefmütterlichen Behandlung nicht abschrecken ließ (Hut ab!), drehte den Clip zu ihrem eingängig-düsteren Radiopopsong ‘Anxiety’ während ihrer Quarantäne notgedrungen in Eigenregie auf der heimischen Toilette, was ihn immerhin schon mal optisch aus dem übrigen Angebot heraushebt. Vielleicht kann sie das porzellanene Sitzmöbel als Bühnenprop zu Germany 12 Points mitnehmen?
Kein Griff ins Klo: Felicia Lu liefert zumindest fette Beats und einen Hauch Düsterkeit.
Rundweg bodenständig wirkten die beiden auch modisch überzeugenden Koblenzer Jonas Brochhausen und Maël Brunner alias Maël & Jonas, ebenfalls einst bei The Voice Germany am Start, die ihr nettes Radiopoprockliedchen ‘I swear to God’ als Entschuldigung an ihre ehemaligen WG-Mitstreiter:innen schrieben. Für deutsche ESC-Verhältnisse noch am außergewöhnlichsten klingen die beiden (in alphabetischer Reihenfolge der Interpret:innen) letzten Beiträge, da sie Sprechgesangsanteile enthalten, unter traditionalistischen Grand-Prix-Fans und bei internationalen Jurymitgliedern stets das sichere Rezept für den Punktetod. Malik Harris, der deutlich hübschere Sohn des ehemaligen Sat.1‑Nachmittagstalkers und Dschungelcamp-Insassen Ricky Harris, verpackte in ‘Rockstars’ seinen eher schlurfig beginnenden, sich dann aber im Verlaufe seines Vortrags bis hin zu einer geradezu eminemesken Delievery hochschraubenden Rap-Part, mit dem sein von der Sehnsucht nach der unbeschwerten Zeit der Kindheit handelnder Song als einziger tatsächlich ein kleines bisschen aus dem dampfgebügelten Gesamtangebot hervorsticht, strategisch geschickt in zwei dicke Außenschichten balladesker Zuckerwatte.
Vielleicht gäbe es für das ë im Namen Maël ja ein paar Sympathiepunkte aus Albanien?
Bei ‘Hallo Welt’ des Sauerländer Rappers Nico Suave (Gott, von dem hat man auch schon ewig nichts mehr gehört!) und seines dreiköpfigen Teams Liebe, handelt es sich, ungewöhnlich genug für den deutschen Eurovisionsvorentscheid, seit Jahren mal wieder um ein heimatsprachliches Angebot. Leider, wie man in diesem Falle sagen muss, denn das sehr offensichtlich extra für den Grand Prix geschriebene Lied ergeht sich in dermaßen viel gutgemeintem Eiapopeia-Heile-Welt-Gesumms, dass man sich unwillkürlich wünscht, die Vier würden den letztjährigen finnischen Vertretern Blind Channel mal in einer dunklen Gasse über den Weg laufen und von ihnen auf die ‘Dark Side’ mitgenommen. Jedenfalls können sich Suave und sein Team damit für den Siegel&Meinunger-Gedächtnis-Preis bewerben. Und so haben wir genau das bekommen, was zu befürchten stand: sechs weichgespülte, kantenlose Dudelfunksongs, welche die beteiligten Hörfunkwellen problemlos in Dauerrotation spielen können, ohne befürchten zu müssen, dass auch nur einem:r einzige:n Hörer:in zu Hause vor Schreck das Bügeleisen aus der Hand fällt. Die aber natürlich im Finale des Eurovision Song Contest gegen 25 Konkurrenztitel sang- und klanglos untergehen, weil sich an einen netten Radiosong am Ende des Abends halt niemand mehr erinnert.
Freut sich, weil mittlerweile mehr Menschen von ihm ein Autogramm wollen als von seinem Vater: Malik Harris.
Aber das scheint genau so gewollt, schließlich versprach der bei der Pressekonferenz anwesende, neue ARD-Unterhaltungschef Frank Beckmann noch vergangenen Herbst im DWDL-Interview mit Blick auf den ESC: “Da ich weiß, wie viel Geld ein Sieg kostet, sage ich mit Blick aufs kommende Jahr: Hauptsache nicht Erster.” Die Sorge muss er sich angesichts dieser Auswahl nicht machen, auch wenn der NDR-Hörfunkmann Torsten Engel die Fokussierung auf die Radiotauglichkeit noch mit der Bemerkung zu verteidigen suchte, dass alle in den letzten Jahren beim Song Contest erfolgreichen deutschen Beiträge “auch Radiohits” gewesen seien. Und so scheint man in Hamburg tatsächlich überzeugt, die für eine gute internationale Platzierung ausgesprochen hilfreiche mentale Unterstützung des eigenen Wettbewerbstitels dadurch erzeugen zu können, dass man die potentiellen Songs den Deutschen via Popwellen nur oft genug aufs Ohr drückt. Ob das beispielsweise beim San-Remo-Festival durch ein fünftägiges TV-Spektakel unterstützte Schönhören auf diesem Wege wirklich funktioniert, gilt es nun abzuwarten. Ich bleibe da skeptisch, zumal die ARD-Verantwortlichen bei der Pressekonferenz Fragen nach der möglichen Inszenierung der Beiträge eher ausweichend beantworteten.
“Schau dir die kleinen Dinge an und mach sie groß”: ja gut, Nico Suave, dann mal auf die Hose!
Sichtlich unangenehm berührt reagierte schließlich die deutsche Delegationsleiterin Alexandra Wolfslast auf die von ESCkompakt gestellte Frage nach der Abwesenheit von Eskimo Callboy, die sich mit dem bollernden Elektro-Metal-Banger ‘Pump it’ sehr offensiv um eine Teilnahme am Vorentscheid beworben hatten. Sie seien auch “sehr, sehr weit gekommen” wie sich Wolfslast etwas gequält abrang, aber nach intensiven Diskussionen über das “Für und Wider” habe es am Ende dann eben “nicht ganz gereicht”. Lasst mich raten: so in etwa sah die Abwägung aus, oder?
Das Für und Wider von Eskimo Callboy
Für | Wider |
---|---|
Auffälliger, herausstechender Beitrag | “Das spielen wir auf gar keinen Fall im Radio!” |
Internationale Bekanntheit der Band | “Das spielen wir auf gar keinen Fall im Radio!” |
8 Millionen Abrufe auf Youtube | “Das spielen wir auf gar keinen Fall im Radio!” |
Tanzbar, perfekt für Choreografien | “Das spielen wir auf gar keinen Fall im Radio!” |
Leicht mitsingbar, macht tierischen Spaß | “Das spielen wir auf gar keinen Fall im Radio!” |
Bleibt im Gedächtnis, selbst wenn man’s hasst | “Das spielen wir auf gar keinen Fall im Radio!” |
Müssen es dann wohl in Moldawien versuchen, da steht man auf Songs mit einem Puls: Eskimo Callboy mit ihrem abgelehnten Beitrag.
Weswegen mir auch der von Frau Wolfslast, nach eigener Aussage Fan der Nummer, beinahe flehentlich vorgebrachte Hinweis, eine erneute Bewerbung der Callboys in 2023 sei durchaus erwünscht, wenig überzeugend erscheint. Schließlich möchte man, so jedenfalls das Credo, die Zusammenarbeit mit den ARD-Popwellen für die nächsten Jahre fortsetzen. Und so bleibt es wohl auf absehbare Zeit bei den berühmten Variationen von beige. Aber was macht das schon, schließlich können wir uns ja am ESC-Finalabend mit dem Ratespiel unterhalten, ob diesmal die Briten oder wir Letzte werden.
Die Blaupause: im Grunde sucht der NDR seit jeher nach exakt diesem Song für den deutschen Eurovisionsvorentscheid. Jedes. Verdammte. Jahr. Aufs. Neue.
Was ist Dein deutsches Lied für Turin?
- Keiner von denen. Ich beantrage jetzt die italienische Staatsbürgerschaft. (58%, 191 Votes)
- Malik Harris – Rockstars (19%, 61 Votes)
- Felicia Lu Kürbiß – Anxiety (15%, 50 Votes)
- Eros Atomus – Alive (2%, 8 Votes)
- Maël & Jonas – I Swear To God (2%, 8 Votes)
- Emily Roberts – Soaps (2%, 7 Votes)
- Nico Suave & Team Liebe – Hallo Welt (1%, 4 Votes)
Total Voters: 329
Malik Harris und eros atomus haben den besten Eindruck gemacht, Nico Suave & Team Liebe sind absolut grausam und wären würdige Nachfolger von Jendrik und den S!sters. Der Rest ist ok. Zwar würde außer “Hallo Welt” kein Beitrag Scham hervorrufen, aber der totale Burner ist nicht dabei. Eskimo Callboy sind zwar Lordi 2.0, aber ich weiß nicht ob es so gut war, sie links liegen zu lassen.
Die italienische Staatsbürgerschaft brauche ich nicht, aber ich liebäugle schon damit zum KurzzeitSPANIER zu werden, obwohl mir von den Iberern die Portugiesen ungleich mehr am Herzen liegen und ich die spanischen ESC-Hooligans nicht ausstehen kann. Aber Chanel Terrero ist einfach sexy (sie erinnert mich ein bisschen an Anitta, brasilianische Sängerin und Galionsfigur ihres Landes), auch wenn SloMo an sich nix besonderes ist und ich finde es super, dass man in Spanien offensichtlich mal darüber sinniert hat, warum Spanisch so hip ist, wem man das zu verdanken hat und ob eine Latina nicht doch eine gute Wahl wäre. Leider ist Sexappeal in Deutschland nicht so angesagt.
Also ich weiß gar nicht was alle haben, ich finde Hallo Welt gut. Und handeln nicht 90% der ESC-Lieder von einer heilen Welt? Das Lied ist modern, die sänger haben gute Stimmen und es ist auf Deutsch. Warum dieser Malik Harris als Favorit angesehen wird, verstehe ich nicht. Ich habe ja nix gegen Balladen, aber dann müssen sie einen berühren. Entweder durch die Stimme oder die Komposition. Nix davon hat Rockstars. Schon besser finde ich die Lieder Anxiety, Swear To God, Alive und Soap. Für mich ist das Rennen offen. Und ob Eskimo Callboys wirklich so gut abgeschnitten hätten, wissen wir nicht. Man hätte uns doch wieder vorgeworfen, das wir Maneskin kopieren. Ich hätte sie zwar gern gesehen in der VE, aber ein Weltuntergang ist es auch nicht, das sie nicht dabei sind.
Man soll ja egal in welcher Lebenssituation wertschätzend und konstruktiv auf eine Veröffentlichung wie die heutige reagieren. Deshalb versuche ich, meinen Eindruck über die Auswahl des NDR in wohlüberlegte und ‑gesetzte Worte zu fassen und meine widerstreitenden Emotionen und Gedanken hineinfließen zu lassen. Letztlich habe ich dies hier zu sagen:
GAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!!!!!
Kein guter Tag, um ein Social Media-Beauftragter des NDR für den Eurovision Song Contest zu sein. Ich meine, dass das ja aktuell Marcel Stober macht. Der Arme!
Ich habe noch kein Lied von “Germany 12 Points” ganz gehört. Und mir vergeht auch ein wenig die Lust daran, wenn ich so höre, was auf Twitter und Facebook gerade abgeht, wobei ich mich da frage, ob die Enttäuschung durch die Lieder oder durch die Nichtzulassung von Eskimo Callboy zustande gekommen ist. Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem.
Ja, toll gemacht, Auswahljury! So hebt man einen Scherbenhaufen, der schon nach den S!sters und Jendrik enorm groß war, mal überhaupt nicht auf. Ich bin ja wirklich mal gespannt wie ein Flitzebogen, ob es vom NDR da noch ein Statement zu dem Shitstorm abgibt ODER es noch viel extremer kommt und sie sich das nochmal mit EC überlegen. Ich lege mich jetzt schon fest: die ARD und besonders der NDR werden sich noch wundern, wie schlecht die Einschaltquoten dieses Jahr für den Vorentscheid und das ESC-Finale ausfallen werden. Meiner Auffassung nach überzeugt man so kein neues Publikum, sich den ESC anzuschauen, im Gegenteil, man vergrätzt sogar ein paar alteingesessene Zuschauer:innen, die an der Platzierung des deutschen Beitrags interessiert sind.
Wobei ich mir still und leise natürlich wünsche, dass das Ganze doch noch irgendwie gut für uns ausgeht. Wunder gibt es immer wieder.
Wer es noch nicht gesehen hat: Es gibt eine Petition dafür, Eskimo Callboy zum ESC zu schicken. Wer noch nicht unterzeichnet hat, kann das hier tun:
https://www.change.org/p/bringt-eskimo-callboy-zum-eurovision-song-contest
Ich finde, man muss nicht der größte EC-Fan sein (bin ich auch nicht), um das zu unterzeichnen. Dennoch, der NDR hat sich hier eine gewaltige Chance entgehen lassen, deshalb denke ich, dass wir als Jahr für Jahr wie die Hunde leidende ESC-Fans da mal ein bisschen Gegenwind liefern sollten. Deshalb hab ich da auch unterschrieben.
-Ich entschuldige mich vorweg für eventuelle Entgleisungen-
Ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte…
Die Wolfslast und ihr Geschwurbel von “schockverliebt” haben mich von Anfang an skeptisch werden lassen, aber dass SO ein Driss dabei rauskommt, boah… aber gut, nächstes Jahr wird sie erfahrungsgemäß wohl eh abgelöst – bei dieser Auswahl, die unter ihrer Aufsicht zusammengerotzt wurde, zurecht!
Der Titel der VE “Germany 12 Points” ist nichts weiter, als purer Zynismus – wir werden am 14. Mai nicht annähernd auf zwölf Punkte kommen, außer der NDR verabschiedet sich ausnahmsweise von seinem bequemen Autoritarismus und vergibt eine Wildcard an Eskimo Callboy. Allerdings haben die zuständigen (zuständig? wohl eher ständig zu!) alten weißen Herren vom Norddeutschen Staatsfunk schon zugegeben, dass sie “bloß nicht Erster” werden wollen.
50 shades of beige – die gleiche Prozedur wie jedes Jahr. Ich weiß nicht mehr ob ich lachen oder weinen soll…
Die höchstmögliche Strafe: “Pump it” wird auf öffentlichen Druck nachnominiert, der Song gewinnt das internationale Finale und der NDR muss 2023 den ESC ausrichten. Hach, das wäre toll!
Das durchweg verheerende Echo spricht für sich; ich selber hab es auch nicht geschafft nur einen dieser Songs ganz anzuhören. Hatte sogar noch wegen des relativ positiven Feedbacks ein zweites Mal versucht, Malik anzuhören, tausendmal gehört. Immerhin sieht er gut aus, eine Art Asi-Version von Luca Hänni. Diese Art Musik ist, warum ich kein WDR2 höre.
Bei der Auswahl haben die Verantwortlichen eher nach der besten Eignung als Schwiegersöhne und Töchter für Ihren Nachwuchs ausgesucht.
In Amerka würde das meiste unter dem Label “Christian Rock” laufen.
(auch andere Titel als “I swear to god”)
Ich denke nicht das wir die Radio-Jury nächstes Jahr nochmals sehen werden.
Wenigstens bei der Suche nach immer neuen desaströsen Auswahlverfahren ist der NDR sehr kreativ
Man muss eben feststellen, dass der NDR auch in der Nach-Schreiber Ära auf der Suche nach einem neuen Format ist.
Geht man von dem Ergebnis aus, dann sind das fast sechs Titel, die wir uns in den letzten Jahren sehnlichst gewünscht hätten. Ok, nach meinem Geschmack hätte es durchaus mehr Sparte geben dürfen, aber immerhin sind es Künstler die auch für das Lied stehen. So gesehen darf man das durchaus als einen erfeulichen Ansatz sehen, dass EC da dieses Jahr nicht reingepasst hat, ist schade aber dann auch nicht der Weltuntergang. ab wird sehen, wie sich das Radiokonzept auswirkt und ob nächstes Jahr wieder ein neues kommt, in das vielleicht EC eher passt.
Bei ESC Update konnte man den Frust von Alex Wolfslast schon hören, da hat sie schon gemerkt wie kontrabeigeproduktiv die Zusammenarbeit mit den POPwellen war. Sie hat die Entscheidung über die Teilnehmer verkauft für eine Heavy Rotation ? Tja wenn man es genau ansieht, sie hatte in der 7 köpfigen Jury gerade mal 15 % Mitsprache, 15 % (und ich hab mich über Benidorm aufgeregt) Der Rest kam von Radioleuten 85 %, wie dumm ?. Da freut man sich auf eine Vorentscheidung und dann kommt ein Torsten Engel und sagt : “So viel Radio war noch nie beim ESC” Ja klar
Ja nun.…
.…..allein wegen der Stimme besteht vielleicht die Möglichkeit, dass eros atomus bei mir den Andreas-Kümmert-Moment auslösen könnte: Da fand ich die Radioversion seiner beiden Beiträge komplett langweilig, aber auf der Bühne hat er mich einfach mitgerissen.
Vielleicht, dass Malik Harris einen gewissen Zauber auf der Bühne verbreitet, wenn er es schaffen könnte, so richtig Gefühl in seinen Song zu legen.
Auch der modernste Beitrag in der Auswahl, “Anxiety”, könnte vielleicht durch eine interessante Inszenierung deutlich zugewinnen.
Viele “Vielleicht” und “Könnte”. Aber das ist eben die Hoffnung für den 4. März, denn so für sich entdecke ich jetzt nichts Herausragendes, was allein aus sich heraus wirken würde.
Könnte man die VE nicht noch umbenennen, um die “Qualität” der Beiträge zu unterstreichen? “Germany 12 Points” finde ich ja doch sehr zynisch. Wie wär’s mit folgenden Vorschlägen:
“Schockverliebt, Erfolg versiebt”
“Germany – Hauptsache nicht Erster”
“Ich hab’s im Urin, das wird nix in Turin”
“Wolf’s last”
“Der deutsche Vorentscheid – Wer wird die Pinkelpause?”
Vielleicht ist nicht alles sonderlich spritzig, aber passender wären sie doch allemal, oder?
@Wang Boya: Finde ich alle sehr, sehr schön und sehr, sehr passend, Chapeau! Am lautesten habe ich bei Wolf’s last” gelacht.
@aufrechtgehn
Das freut mich sehr, dann hat dieser Jahrgang wenigstens in dieser Richtung einem Nutzen gehabt. ?
@ Jan Wehner
Portugal mag ich inzwischen auch viel lieber, allerdings beherrsche ich die Sprache nur bestenfalls in Schriftform.
Ein weiteres Mal ist für mich “Deutschland beim ESC” schlichtweg nicht vorhanden (obwohl ich sogar Jendrik mochte…). Vielen Dank, ihr Betonköpfe vom NDR ! Ich will gar nicht näher darauf eingehen, denn sonst käme mir das Essen hoch.
Hat aber auch etwa Gutes, dann kann ich mich bewußt neutral verhalten und die anderen Beiträge bewerten.
Ich habe übrigens die Petition für EC unterschrieben, vielleicht bringt es was.
@ Wang Boya
Laß es ruhig heraus, ich bin ganz bei Dir. Wolfslast ist anscheinend noch schlimmer als Schreiber…
@ 4porcelli
Ich mag “Rockstars” auch nicht besonders…
Dieses Geplärre und Gejammere der EC-Fans geht mir ziemlich auf den Sack. Es ist total unfair gegenüber den Kandidaten die sich qualifziert haben. Die haben die volle Aufmerksamkeit verdient und nicht diese zweitklassige Ballermannrockband. Warum sollte man dieser Band jetzt ne Extrawurst braten. Das ist doch unfair den 936 anderen Kandidaten, die sich beworben haben. Nur weil ein paar Schreihälse im Internet darüber unglücklich sind, das ihre Lieblingsband nicht genommen worden ist? Ich hoffe der NDR bleibt standhaft. Denn das wäre unfair gegenüber den Kandidaten die jetzt im Vorentscheid sind. Das Einzige was die Schreihälse und Plärrer erreicht das sie einen möglichen Erfolg von einer der 6 Kandidaten schon mal im Vorfeld ordentlich sabotiert haben. Danke daher für nix. Dabei sind die Lieder die ausgewählt worden sind größtenteils gar nicht schlecht. Aber das scheint gar niemand mehr zu interessieren. Noch mal danke für nix an die sogenannten ESC-Fans. Ihr seid schuld warum sich namhafte Künstler sich nicht bewerben wollen, bzw. warum die Top 26 geheim bleiben müssen. Damit sie geschützt von Leuten wie euch, die einen dann in den assozialen Medien niedermachen. Also noch mal danke für nix.
@escfan05: Es reicht. Du kapierst es nicht, oder? Es geht hier nicht um Eskimo Callboy, sondern um die fehlende Diversität. Darum, dass sich die VE-Beiträge im Grunde alle gleich anhören und nichts an sich haben, was im Mai dann mal irgendwen zum Anrufen oder zur Punktevergabe bewegen könnte. Darum, dass der NDR mal wieder sechs hoffnungsvolle Talente den Löwen zum Fraß vorwirft und sich einen Dreck darum schert, was aus ihnen wird. Die Songs sind allesamt nicht im geringsten ESC-tauglich! Ich würde mich riesig freuen, wenn ich mich da irre, aber in den letzten 41 Jahren Fansein habe ich glaube ich ein ganz gutes Gespür dafür entwickelt, was funktionieren kann und was nicht. Und nette, auf radiotauglich getrimmte Songs funktionieren nicht! Die großen Verlierer sind hierbei jetzt schon die sechs, die in der Vorentscheidung auftreten. Und das nicht wegen EC, sondern weil ihre Songs nicht brauchbar sind für den ESC.
Nicht die ESC-Fans sind schuld, wenn sich namhafte Künstler nicht bewerben, sondern der Umgang des NDR mit denselben. Die Fans, die alle Jahre wieder mit Herzblut und Engagement dabei sind und alle Jahre wieder leiden wie die Hunde, jetzt in dieser Weise anzumachen, ist leider absolut unterirdisch. Wir lieben alle diese Veranstaltung und wollen, dass unser Land würdig repräsentiert wird und vielleicht auch mal über die Bottom 2 rauskommt!
@escfan05: Die namhaftesten Künstler (ausgehend von Klickzahlen, Albumverkäufe, internationaler Reichweite), deren Bewerbung bekannt ist, sind doch Eskimo Callboy. Und für die wird sich doch gerade von den Fans eingesetzt. Von daher hinkt deine Argumentation.
Oh was für eine Enttäuschung. Wie gern erinnere ich mich an die Vorentscheide in den 8oziger Jahren, i.d.R. Abendshow im ERSTEN zur Primetime – mindestens 12 Titel die zur Wahl standen und zwar für jedes Genre- egal wie alt man war/ist. Geht es nur um den Kommerz? In diesem Jahr ist nun gar nichts dabei – kein Song den Deutschland nach Turin schicken sollte. Verdammt wir haben so viele gute Künstler in Deutschland – bezieht die Basis und ESC Fan Club mehr mit ein- die wissen wie es geht. Es darf auch zur deutschen Sprache gestanden werden, Auswahl genug: Pop, Rock, Schlager, Chanson, Ballade (waren die Beiträge den so schlecht früher? Ich denke nein, denn oft stimmte die Qualität, z.B. Ebstein /Theater, Texas Lightning/ No No Never, Max Mutzke, Cant´t wait until tonight… Die interessierten Zuschauer werden für Dumm verkauft. Wie der NDR den Stellwert des Vorentscheides einstuft sieht man daran, das er dieses “Event” in die dritten Programme verbannt- es soll nur niemand mitbekommen welcher Song uns in Turin vertritt.
Ach ja, Eskimo Callboy? Diesen Beitrag hat die Jury wohl wissentlich überhört… eine Schande.
Ein Armutszeugnis !! Absolut Enttäuschung.
Da der NDR endgültig nicht mehr ernst zu nehmen ist:
Wir brauchen eine neue Serie, z.B. “Stromberg im NDR”
Natürlich geht es inhaltlich wie beim echten NDR nicht darum, für eine Show gute Songs zu finden.
Und jede Folge endet zwangsläufig mit dem sich jährlich wiederholenden Desaster beim ESC.
Die Folge für dieses Jahr wäre schon mal ein Quotenhit